Frauen in der Armee

Aus Sicht der Mannschaft bzw. eines Einzelnen mag noch Vieles funktionieren, aus Sicht der Gesamtverantwortung jedoch nicht und da man nicht jeden kontrollieren kann, gibt es nunmal Einschränkungen.

Auch bei Waffen gibt es zig Vorschriften, Ausbildungsstunden und Einschränkungen, bevor man euch wirklich etwas Schiessfähiges in die Hand drückt.

Und wenn wir die Waffe als "Vertrauensindikator" nehmen, dann würde ich mich aufgrund meiner miterlebten Zwischenfällen mit Waffen, in anderen Bereichen (Thema wAdA) ganz sicher auf keine Experimente einlassen.

Ein Vertrauensbruch bei übertragener Verantwortung kann überall passieren, das Restrisiko bleibt immer. Nur, weil ihr es nicht direkt so erlebt oder nicht davon erfahren habt, heisst das nicht, dass es nicht doch möglich ist, dass etwas passiert.

Ich habe in meiner Armeezeit praktisch alles gesehen, was es gibt und wer irgendwelche Möglichkeiten kategorisch ausschliesst, der kann ja auch auf die Lebensversicherung, Krankenkasse und Autoversicherung verzichten, "es passiert ja schliesslich nichts". Das würe kein normal denkender Mensch machen und genauso läuft es in der Armee. Einschränkungen und Verbote sind zum Schutz vor möglichen Zwischenfällen, eine Art Versicherung für alle Beteiligten. Und wer die Verbote bricht, der trägt schlussendlich die Konsequenzen.

Also bitte lebt nicht in einer Traumwelt. Ich freue mich, wenn es bei euch geklappt hat aber daraus zu schliessen, dass es überall so funktioniert, ist eine gefährliche Einschätzung.

Mfg

 
Nur all der Aufwand wegen dem Schutz der Frauen (Eigenes Bad, Zimmer usw.) kostet Geld und Aufwand.

Meine Meinung: Entweder nimmt die Armee Frauen auf und behandelt Sie wie die Männer, ohne Extrawürste und allem drum und dran. Oder sie verzichtet auf die Frauen.

 
kann ich jup nur zustimmen. im krieg können die frauen auch kein eigenes zelt, unterkunft, dusche bekommen! was soll diese übung eigentlich? und es gibt auch noch eine mannschaft und da sind ganz bestimmt welche dabei die auf die frau "aufpassen"! und sonst lässt mans eben (wie jup schon angetönt hat).

 
Zeigt doch, das Frauen in der Armee in der Summe mehr Probleme schaffen als etwas nützen!
Nicht die Frauen, sondern die "Versicherung", wie "second6" es nennt, schafft Probleme. Ich denke hier sollte man ganz klar unterscheiden bevor man die Schuld einfach den wAdA gibt. ;)

....und es gibt auch noch eine mannschaft und da sind ganz bestimmt welche dabei die auf die frau "aufpassen"!.
So habe ich es erlebt.

Schlussendlich nützen alle Befehle und Regeln nichts wenn ein Spinner meint er müsse mal eben sein Stgw auf Serie stellen und 20 Schuss über die Köpfe seiner Kameraden abfeuern.

Das gleiche gilt bei den Frauen. Auch mit seperater Unterkunft und Dusche kann ein solcher Spinner einem wAdA zu nahe kommen und über sie herfallen. Vorallem wenn sie alleine eine Unterkunft hat ohne weitere wAdA. Da wäre sie bei der Truppe besser aufgehoben.

Aber der Gedanke, dass ein ganzer Zug gleiche über einen wAdA in der Zugsunterkunft herfallen würde hält sich hartnäckig in den Köpfen der Verantwortlichen.

Der Vergleiche mit der Waffes scheint mir also gar nicht so unangebracht. Regelbrüche sind immer möglich und aus meiner Sicht erhöt eine einzelne Unterkunft das Risiko sogar noch. ( Vergleiche: Man stelle einen Rekruten mit 20 Schuss alleine in die KD Box und warte ab..... irgendeiner wird irgendwann Mist bauen. :D )

Auf Grund von Vorurteilen schafft man eine Scheinsicherheit um sich im Fall der Fälle rausreden zu können.

Würde es tatsächlich einen Übergriff unter den jetztigen Bedingungen geben wäre das Einzelzimmer mit Sicherheit ganz vorne im Text auf der Titelseite zu lesen. ;)

 
Hi

@Gfr Stollenfuchs

Du verstehst es nicht ganz.

Nicht die Versicherung schafft Probleme, sondern die Erfüllung der Auflagen, damit die Versicherung als solches überhaupt vorhanden ist.

Es geht auch nicht darum, was eure Vorgsetzten denken, sondern ganz klar um die Einhaltung von Befehlen und die kommen von weiter oben als das, was ihr unter Vorgesetzten versteht. Mir persönlich war es egal, ob die Mädels bei den Jungs rumeiern. Meine Befehle waren anders, entsprechend dem habe ich auch die wAdA eingeteilt. So einfach. So hat die wAdA weniger Probleme, da weniger Möglichkeiten geschaffen werden und ich hab auch weniger Probleme, da man mir rechtlich nicht ans Bein pixxen konnte. WIN WIN. Alles andere sind risikoreiche dumme Experimente für die irgend einer den Kopf hinhalten muss, wenn es zum Fall X kommt.

Deine Aussagen sind z.T. praxisfremd und entsprechen nicht der Dynamik einer Trp. Ausserdem, was bei dir funktioniert, funktioniert nicht automatisch bei allen anderen.

Kernaussage: Es geht nicht darum, was die Leute denken, sondern was vorgegeben ist. Nur das ist relevant. Wer von einem Befehl abweicht, der riskiert Probleme.

Warst du effektiv mal in der Position, dass du für AdA verantwortlich warst (im grösseren Rahmen) und die Konsequenzen abschätzen und tragen musstest dh. wo es relavant war, was du entschieden hast?

Ich vermute nicht, sonst würdest du anders schreiben.

Mfg

PS: Wie du ein abschliessbares externes Einzelzimmer als höheres Sicherheitsrisiko als "das Bett nebenan" einschätzen kannst, ist mir ein Rätsel. Deine Aussage diesbezüglich ist einfach nur Quatsch.

Es geht hier nicht um massive kriminelle, vorsätzliche Verbrechen, sondern um ungewollte Zwischenfälle, wie es sie z.B. nach einem Saufgelage geben kann oder wenn der eine Sorgen hat und auf eine (militärisch) falsche Weise bei einer anderen Trost sucht. Die liegt ein AdA schnell mal im falschen Bett und genau SOWAS will man verhindern, weil es in der Armee nix zu suchen hat und rechtliche Konsequenzen hat. Nicht zuletzt ein Selbstschutz für die Armee.

Also bitte die Kirche im Dorf lassen.

 
8) Welch gewaltige Wortschlacht sich zuträgt, hier im kleinen Raume, wo der Fuchs dem Hase noch gute Nacht wünscht! --- Oder so!

Scheint mir ein weit grösseres Problem darzustellen, diese Frauen, als ich gedacht habe!

@ Stollenfuchs

Warum verteidigst du den die wAdA dermassen? Wo lassen sich deine Absichten erkennen?

@all

Bzw. möchte ich diese Frage ganz allgemein stellen: Warum vertritt ein Teil die Meinung, Frauen sollen in die Armee? Was sind eure Beweggründe? Damit ihr nicht gehen müsst? Oder wie würdet ihr im Einsatz reagieren, wenn eine wAdA neben euch gestellt wird?

Gruss

 
Es geht nicht darum, dass wir wollen, das Frauen in der Armee sind. Mir jedenfalls nicht. Es geht mir darum, dass diese Frauen, welche sich dafür entschieden haben, die RS zu machen, genau gleich wie ihre männlichen Kameraden behandelt werden. Ich meine, sie machen das freiwillig und bekommen dann noch Spezialwünsche...? Ist einfach überflüssige Arbeit, die daraus entsteht. Wenn schon Emanzipation, dann richtig.

Aber ich vertrete keinesfalls die Meinung, dass Frauen in der Armee nichts verloren haben.

 
Hi

Wie bereits geschrieben, erachte ich gemischte Trp als Unsinn. Zudem ergeben sich aus wAdA nur sehr selten militärischen Vorteile. Was keinen Vorteil aber Aufwand bringt, rechnet sich einfach nicht. Das ist die neutrale Betrachtung der Fakten. Ich als Privatperson fand ich es zwar nett, wenn man unter der Woche ein nettes Gesicht sah aber militärisch lenkt es zu fest ab und generiert ungerechtfertigte Arbeit.

Einzig sinnvoller Einsatzzweck, der mir einfällt ist der Einsatz von wAdA bei der MP. Vorallem deswegen, weil im Kontakt mit weiblichen Zivilisten eine Frau zwingend ist und in gewissen Situationen eine Frau deeskalativ wirkt.

Im "Einsatz"(!) müsste ich mich auf eine Frau in allen Belangen so verlassen können, wie auf ihre männlichen Kameraden.

-> Als Unterstellte muss sie die gleichen Aufträge ohne militärische und rechtliche Einschränkungen erfüllen können.

->Als Vorgesetzte muss sie führen können, Stärke und Sicherheit ausstrahlen und Entscheidungen treffen.

Da ich beides hatte und selbst im geschützten Rahmen einer RS die oben genannten Anforderungen nicht erfüllt wurden, hätte ich Probleme, wenn man mir im Einsatz eine Frau neben mich stellt, welche o.g. Profil nicht erfüllt. (die Anforderungen habe ich aber genauso an die Männer)

Ich habe in meiner gesamten Dienstzeit genau eine Frau erlebt, die obige Anforderungen erfüllt hat, die hatte wirklich Eier. Man erkannte zwar einen weiblichen Stil aber mit der wäre ich in einen Einsatz, weil sie das ausgestrahlt hat, was im Militär eine Persönlichkeit ausmacht.

Frauen sollen in die Armee, wenn sie wollen aber nicht unter allen Umständen, in jeder Funktion und für jeden Auftrag. Und nur, wenn man eine Lösung findet, dass die Truppe damit nicht belastet wird (dito gilt IMHO auch für Männer, aber die müssen, daher hat man keine Wahl und muss (fast) jeden nehmen). Es sollte also genau selektiert werden, vorallem im Hinblick auf den militärischen Nutzen, weil das alleine ist relevant.

Mfg

 
@ Stollenfuchs

Warum verteidigst du den die wAdA dermassen? Wo lassen sich deine Absichten erkennen?
Deine Aussage Frauen würden mehr Probleme schaffen als sie nutzen ist aus meiner Sicht nicht korrekt! Denn an den Problemen sind nicht die Frauen an sich schuld, sondern das System welches regelt wie mit Frauen umgegangen wird. Darum mein "Einspruch" welcher darauf hinweisen soll, dass ein wAdA nichts dafür kann wenn sie ein Einzelzimmer und seperate Duschen bekommt.

Schuldzuweisungen gegenüber den wAdA halte ich deshalb für unangebracht. Viele wAda wollen gar keine Sonderbehandlung.

Meine Absicht ist die Vorurteile welche sich hartnäckig in den Köpfen mancher Leute halten etwas aufzuweichen.

Ich selbst habe mit weiblichen Armmeeangehörigen weder schlechtere noch bessere Erfahrungen gemacht wie mit männlichen Kameraden.

In der Truppe gibt es nach einer gewissen Zeit keine Unterschiede mehr. Die Sache mit dem "sich daran gewöhnen" habe ich bereits erwähnt und eben dies habe ich mehrfach so erlebt.

Die Unterschiede werden von ganz anderen Leuten (blick nach oben...) praktisch der gesammten Truppe aufgezwungen weil mit Frauen anders verfahren wird als mit Männer.

Ich habe von meinen Kameradinnen mehrfach zu hören bekommen, dass sie diese Sonderbehandlung nicht wollen und sie teilweise sogar darunter "leiden". Es findet eine Ausgrenzung statt welche so nicht sein müsste, aus Angst vor dem Fall X.

Nun frage ich mich aber wie dieser mögliche Fall X in anderen Armeen mit wAdA gehandhabt wird.

Womit wir bei meiner zweiten Absicht sind: herauszufinden warum wir in der schweizer Armee mit den Frauen vor Problemen stehen welche andere Armeen dieser Welt nicht haben.

Hier war mal die rede von gemischten Truppen bei den Schweden welche sich die Duschen teilten. Warum funktioniert es dort und bei uns nicht.

Was machen wir falsch? Was können wir anders machen?

Ich selbst sehe weibliche Armeeangehörige als wertvolle Ergänzung in vielen Bereichen. Die positive Auswirkung auf die Truppenmoral, den Umgang untereinander und die Abwechslung habe ich bereits erwähnt.

Hinzukommen Aufgaben welche Frauen besser liegen "könnten" als uns Männern. ( ja, sowas gibts @ alle Machos... ;) )

Im Sich-Bereich in welchem ich tätig bin möchte ich nicht mehr auf Frauen verzichten. Gerade in klassifizierten Anlagen in denen Zivilisten arbeiten sind Frauen von grossem Nutzen und ich bin überzeugt jede Frau kann das gleiche leisten wie ein Mann.

Hätte ich andere Erfahrungen gemacht, z.B. wie second6 würde ich das ganze vieleicht anders sehen, aber wir sind ja hier um unsere postiven wie auch negativen Erfahrungen auszutauschen.

Wichtig scheint mir an diesem Punkt der Diskussion der Grund warum es bei der einen Truppe funktioniert und bei der anderen nicht.

Liegt es an den Frauen? An der Truppe? An den Vorgesetzten?

Laut second6 sind ja die Vorgaben von oben immer gleich. Warum also die Unterschiede?

Ein Saufgelage als Beispiel zu nennen ist auch nicht gerade die Kirche im Dorf lassen da schon das Saufgelage ein Verstoss ist. Zumindest in unserer Kompanie.... ;)

Andere mögliche Gefahren nach einem Saufgelage sind viel schlimmer als "kuscheln" oder sich "trösten" lassen.

Wobei ich hier betonen möchte, dass Frauen auch denkende Lebewesen sind die sogar sprechen können und mit solchen Situationen oft besser umgehen können als man denk. Wohl bemerkt: wir sprechen hier von Frauen die sich 21 Wochen mit voller Absicht unter hunterte von Männern begeben. ;)

Kernaussage: Es geht nicht darum, was die Leute denken, sondern was vorgegeben ist. Nur das ist relevant. Wer von einem Befehl abweicht, der riskiert Probleme.
Hätte ich jeden Befehl einfach ausgeführt weil es nicht darum geht zu denken, sondern Vorgaben zu befolgen, würde ich hier keine Beiträge verfassen können da ich schon längst einige Meter tief unter der Erde liegen würde. Klingt vieleicht übertrieben, ist aber eine Tatsache!

Auch wenn meine Signatur etwas anderes vermuten lässt, bin ich ein mitdenkender Soldat der unabhängig von seinem Rang, als Mensch mitten im Leben Probleme und Lösungsanzätze erkennt und nach bestem Wissen und Gewissen handelt.

Wenn mein Handeln gegen einen mir gegeben Befehl verstösst nehme ich die Konsequenzen gerne auf mich wenn ich dadurch anderen und mir helfen oder vor Gefahren schützen kann.

Aber ich weiss schon was du eigentlich damit gemeint hast!

Trotzdem habe ich mit solchen Aussagen so meine Schwierigkeiten. ;)

Ein Einzelzimmer scheint mir deshalb ein höheres Risiko da die Frau isoliert wird.

Die Chancen, dass ein Mann bei ihr im Bett landet oder vor, bzw. in ihrem Zimmer aufdringlich wird ist um ein vielfaches höher da niemand sonst anwesend ist. Die "natürliche" Kontrolle der Kameraden fehlt.

Ich weiss nicht wie es bei deiner Truppe ist, aber wir passen aufeinander auf. Ist eine Frau im Spiel ist man doppel wachsam wenns mal einwenig rund zu und her geht.

Auch diese Situation habe ich schon erlebt und wenn Freizeit ist, Er und Sie sich einig sind und dies den Kameraden auch mitteilen ist das ok. Es handelt sich um erwachsene Menschen welche selbst die Verantwortung für ihr Handeln tragen müssen ( inklusive Kater und Peinlichkeiten am nächsten Morgen ).

Bei uns war die "Kontrolle" vorhanden weil die Truppe am gleichen Ort, ein Zimmer nebenan vorhanden war.

In anderen Unterkünften sind die Betten der Frauen irgendwo im Nirgendwo. DAS meine ich mit Risiko denn hier habe ich nun mal Praxiserfahrung da ich mitten im Geschehen war. ;)

Frauen sollen in die Armee, wenn sie wollen aber nicht unter allen Umständen, in jeder Funktion und für jeden Auftrag.
Dem pflichte ich bei. Ist bei den Männern ja nicht anders, oder?

 
Hi

Du schreibst nur aus Sicht der Mannschaft.

Ich kenne die Seite der Mannschaft und die Seite des höh Kaders. Würdest du beide Betrachtungspunkte kennen, würdest du garantiert eine andere Ansicht haben.

Das soll kein Vorwurf sein, sondern das lese ich einfach aus deinen Standpunkten heraus. Du kannst die Kaderseite nicht kennen und entsprechend dem auch meine Aussagen nicht korrekt verwerten.

Ich kann dir nicht sämtliche Hintergrundverknüpfungen aufschreiben, sonst wäre ich in zwei Woche noch dran.

Egal, ob Sache X am Ort Y funktioniert, wenn der Befehl etwas anderes verlangt, dann ist das nunmal so und daran muss man sich halten.

Es gibt gewisse Themen, da reicht 1% aus 100, dass die entsprechende Variante ein NO GO kriegt und nicht umgesetzt wird.

wAdA sind ein solches Thema: Wenn nur ein mögliches Szenario nicht verhältnismässig/rechtlich vertretbar/sicher erscheint, so gibt man dieser Variante keine Chance.

Offenbar hat man in der Variante "Komplett gemischte Truppen" ein Szenario gefunden, das zum NO GO geführt hat, sonst würde man schliesslich heute die wAdA nicht separieren.

Was im Endeffekt zum NO GO geführt hat, darüber kann nur spekuliert werden. Aber der Grund wird nicht unerheblich für die Armee (oder wen auch immer) sein, sonst würde man schliesslich die Trp nicht derart massiv mit dem Entscheid belasten.

Arg, ich kann es nicht einfacher beschreiben... solche Entscheide sind wesentlich komplizierter als dass eine Argumentation wie "bei uns hat es doch auch funktioniert" zu einem Ergebnis führt. Man muss nunmal mehr Faktoren berücksichtigen, als nur das, was bei einer einzelnen Kompanie passiert.

Mfg

 
@second6

Ich glaube du verstehst meine Beiträge etwas falsch.

Was ich hier schreibe sind lediglich Erfahrungsberichte wie ich es in meiner Truppe erlebt habe. Mir ist natürlich bewusst, dass meine positiven Erfahrungen nichts an den Vorgaben ändern werden. Aber dennoch finde ich es wichtig das was ich erlebt habe niederzuschreiben um z.B. Rekruten oder Soldaten welche noch keine Begegnung mit einem wAdA in ihrer Truppe hatten etwas die Vorurteile zu nehmen. Solche Vorurteile habe ich wie vor ein paar Seiten erwähnt im letzten WK zu spüren bekommen und sie entstehen meist weil die Erfahrung fehlt. Liest ein Rekrut oder Soldat nur deine Sicht der Dinge wird er mit einer mehrheitlich negativen Einstellung gegenüber wAdA einrücken.

Gerade nach meinem letzten WK mit vielen neuen Leuten welche unsere Frauen misstrauisch beäugten ist es mir ein grosses Anliegen zu zeigen, dass nicht die Frauen an der Sonderbehandlung schuld sind, sondern die von dir immer wieder erwähnten Vorgaben und Befehle welche befolgt werden müssen. Diese schaffen den Unterschied, Probleme und Vorurteile.

Zu guter letzt habe ich doch noch einwenig Hoffnung, dass wenn es in anderen Truppen eben so gut funktioniert wie bei uns, dass das eine oder andere NO GO vieleicht noch einmal überdacht und neu diskutiert wird. Das ist momentan zwar Zukunftsmusik, aber wenn sich unsere Soldaten von ihrer positiven Seite zeigen und lernen mit dem Thema Fraun in Uniform umzugehen wie wir es getan haben bin ich guter Dinge.

Es liegt nun mal bei jedem einzelnen Soldaten Verantwortung zu übernehmen und zu beweisen, dass manche Ängste unbegründet sind.

Sich keine Gedanken zu machen und die aktuellen Vorgaben einfach ohne nachzudenken hinzunehmen obwohl eine Kameradin darunter leidet ist aus meiner Sicht nicht kameradschaftlich.

Ich hoffe du verstehst nun meine Beweggründe und Ziele: Vorurteile abbauen, Erfahrungen wie es funktionieren könnte weitergeben und ermutigen Verantwortung zu übernehmen für ein besseres Miteinander. :wink:

 
ist so schön und versöhlich erklärend geschrieben :) macht immer spass deine posts zu lesen :)

 
Hi

@Gfr

Ich vermute, dass wir leicht aneinander vorbei diskutieren.

1. Das Thema Vorurteile ist etwas ganz anderes als das Thema Rahmenbedingungen, es hat eigentlich keinen direkten Zusammenhang aber trotzdem beeinflussen sie sich gegenseitig.

Vorurteile gehören nicht in die Armee. Jeder AdA soll die Möglichkeit haben, zu zeigen, was er/sie kann. Werden die Leistungen erfüllt, dann ist es ein guter AdA/wAdA egal, welches Geschlecht.

2. Thema Rahmenbedingungen. Diese sind klar gesteckt. WAdA werden tw. von der Trp getrennt (Schlag, sanitäre Anlagen). Daraus verändern sich aber die Parameter der Bedingungen dh. die Trp wird nicht 100% gleich behandelt. Dafür kann die wAdA nichts, dafür kann das Kader nichts, das sind von der Armee so festgelegte Auflagen, wer aber dagegen verstösst, der kann sich Probleme einhandeln, dabei spielt es keine Rolle, wer dagegen verstösst und ob es für die Trp Vorteile bieten würde (nur, weil es der angenehmere Weg ist, ist es nicht automatisch erlaubt aber das haben Befehle so ansich). Nebst den bestehenden Vorurteilen kommt durch die Rahmenbedingungen noch eine gewisse Missgunst und Neid dazu* dh. die männlichen Kameraden sehen gewisse Vorteile in dieser Separation und fühlen sich Benachteiligt. Auch wenn, weder für wAdA noch das Kader durch diese Separation Vorteile entstehen, eher Nachteile (so, wie sie du aus Sicht der Trp bzw. ich aus Sicht des Kaders bereits festgestellt haben) - und hier schneiden sich die Themen: Die Rahmenbedingungen sind mit Vorurteilen behaftet dh. viele glauben, dass die wAdA Vorteile haben, wenn sie separiert werden aber das stimmt nicht, das Gegenteil ist der Fall und genau hier muss man die Trp aufklären. Hat die Trp das Gefühl, dass die wAdA Vorteile geniesst, dann schlägt das auf die Stimmung der Trp. Gäbe es eine Mischung so entstehen zwar keine Vorurteile, Missgunst oder Neid (sofern die wAdA gleichwertige Arbeit verrichtet) aber es entstehen andere Probleme (z.B. Missachtung von Bf, höhere Gefahr von Unzüchtigkeit, Gefahr von Übergriffen usw.)

3. Das dritte Thema ist der militärische Nutzen durch wAdA. Sogesehen der Aufwand, der sich durch diese Separation ergibt. Das hat wiederum Einfluss auf die Ansicht, ob sich Aufwand und Ertrag rechnen und ob Frauen überhaupt in die Armee sollen (ja - nein - bedingt).

Da komme ich persönlich zum Schluss, dass sich rein militärisch ein Einsatz von wAdA nur in sehr wenigen Trp rechnet und zwar dort, wo es Kontakt zu weiblicher Zivilbevölkerung gibt bzw. eine deeskalierende Instanz sinnvoll ist. In anderen Trp ergeben sich IMHO aus rein militärischer Sicht keine Vorteile, sondern nur mehr Aufwand im Vgl. zu den AdA. Wo eine wAdA und ein AdA gleichwertigen Einsatz leisten, nehme ich den AdA; nicht, weil ich Frauen nicht mag, sondern weil es schlichtweg einfacher zu planen ist, nicht mehr und nicht weniger.

In einer Forendiskussion all diese Themen zu mischen ist verdammt kompliziert und stiftet nur Verwirrung. Es gibt sicherlich noch ein paar Nebenaspekte aber wir sollten den Forenrahmen nicht sprengen.

Es ist weder für Trp, noch Kader einfach. Für beide Seiten wäre es also erstrebenswert eine Lösung zu finden, die auch von offizieller Stelle bewilligt ist. Ob das eine komplette Mischung, Eintrittsverbot oder komplette Separation oder eine, bis dato, unbekannte Lösung ist, können wir gerne diskutieren, es dürfte allerdings keinen Einfluss auf den Entscheid von oben haben. Leider.

Mfg

* Diese Aussage ist zwecks einfacheren Formulierung verallgemeinert. Logisch gilt es nicht für alle.

 
So obwohl hier schon eine Weile niemand mehr was gepostet hat geb ich trotzdem noch meinen Senf dazu.

Auch als Frau muss ich sagen dass ich unserem Geschlecht im Militär etwas kritisch gegenüber stehe. Klar ist dass Frauen im Durchschnitt kleiner und feiner als Männer sind und ihre Kraft weniger im Oberkörper zum Zuge kommt. Es gibt Einzelfälle wo das anders ist aber auch hier geben sich einige Probleme. Leider liegt dass ebensoviel an den Männern wie den Frauen.

Angehörige von Kampftruppen sind meiner Erfahrung nach vom "starken Geschlecht" deutlich mehr überzeugt als in anderen Truppengattungen und stehen Frauen auch oft mit Vorurteilen gegenüber. Sie trauen ihnen oft deutlich weniger zu als ihren männlichen Kameraden. Von Fall zu Fall vielleicht berechtigt aber sicherlich nicht allgemein vertretbar. Solche Haltungen machen die ganze Truppe weniger effektiv. Ich will nicht sagen dass alle Männer so sind aber einer ist immer dabei.

Wenn sich zwischen zwei Personen eine Beziehung entwickelt ist das noch viel problematischer. Beziehungskrisen gehören auf keinen Fall ins Militär. Und auch wenn alles reibungslos verläuft werden sich die zwei wohl auch gegenseitig den Rücken stärken. Eigentlich eine gute Sache aber Liebe macht bekanntlich blind, taub und sowieso nicht ganz zurechnungsfähig :wink:

Die nächsten Probleme betreffen eher die Truppe im Kampfeinsatz, somit für die Schweiz eher weniger relevant aber ich erwähns trotzdem mal.

Männer nehmen eine Frau als zu beschützendes Objekt wahr. Viele denken sich bestimmt "Hää was vrzell die do?" aber im Ernstfall schalten wir automatisch vermehrt auf Reflexe um. Somit sind Dinge die das letzte Mal bei den Höhlenmenschen relevant waren wieder ein Thema. Wie auch immer bewegen sich Männer (noch schlimmer wenns dann noch der Freund ist) unnötig oder unüberlegt in Gefahr und gefährden auch oft den Rest der Truppe und den ganzen Auftrag.

Weiter ist es für eine Frau für gewöhnlich schlimmer gefangen zu werden. Ja auch Männer werden oft gefoltert aber nicht aufs übelste vergewaltigt.

Heutzutage werden Kriege vermehrt gegen eine islamistische Gegenseite geführt. Gleichberechtigung ist dort wohl weniger ein Thema als bei uns. Zivilisten nehmen Frauen nicht wirklich ernst und arbeiten somit selten mit ihnen zusammen. Und zivile Untersützung ist in der heutigen Kriegsführung extrem wichtig. Kleiner Vorteil ist dass weibliche Zivilisten durchsucht werden können ohne den Zorn der ganzen Gesellschaft auf sich zu ziehen.

Leider noch ein Nachteil. Da die westlichen Truppen nicht ewig im Zielland bleiben, werden deren reguläre Armeen oft von ihnen ausgebildet. Deren Angehörige sind meist keine Islamisten, nichts desto trotz vom muslimischen Glauben geprägt. Befehle von einer Frau anzunehmen funktioniert da oft nicht so gut.

So ich glaub ich bin dann mal durch. Versteht mich nicht falsch ich halte mein Geschlecht nicht für gefechtsuntauglich oder so, es gibt leider einfach viele Schwierigkeiten die auftreten auch wenn es oft nicht mal unsere Schuld ist.

Ich finde Gleichberechtigung (in Rechten wie auch Pflichten) enorm wichtig aber auch sie hat ihre Grenzen. Tatsache ist dass wir nicht 100%-ig gleich sind und es auch nie sein werden und für meinen Teil auch nicht sein will. Wir haben nämlich mindestens so viele Stärken wie Schwächen!

 
Angehörige von Kampftruppen sind meiner Erfahrung nach vom "starken Geschlecht" deutlich mehr überzeugt als in anderen Truppengattungen und stehen Frauen auch oft mit Vorurteilen gegenüber. Sie trauen ihnen oft deutlich weniger zu als ihren männlichen Kameraden. Von Fall zu Fall vielleicht berechtigt aber sicherlich nicht allgemein vertretbar. Solche Haltungen machen die ganze Truppe weniger effektiv. Ich will nicht sagen dass alle Männer so sind aber einer ist immer dabei.
Sehe ich nicht ganz so. Wenn eine Frau genau die gleichen Leistungen erbringen mag wie die männlichen Kameraden, wird sie erfahrungsgemäss akzeptiert und völlig in die Gruppe integriert. Bringt sie jedoch die Leistungen nicht, erwartet eine Sonderbehandlung und will nicht nach gleichen Massstäben gewertet werden, regt sich schnell Unmut. Dies auch völlig zu Recht, wer nicht genügt hat in den Kampftruppen nichts zu suchen, unabhängig vom Geschlecht.

Wenn sich zwischen zwei Personen eine Beziehung entwickelt ist das noch viel problematischer. Beziehungskrisen gehören auf keinen Fall ins Militär. Und auch wenn alles reibungslos verläuft werden sich die zwei wohl auch gegenseitig den Rücken stärken. Eigentlich eine gute Sache aber Liebe macht bekanntlich blind, taub und sowieso nicht ganz zurechnungsfähig :wink:
Kann auch ohne Probleme funktionieren. Abgesehen davon gibt es auch dazu Vorschriften.

Die nächsten Probleme betreffen eher die Truppe im Kampfeinsatz, somit für die Schweiz eher weniger relevant aber ich erwähns trotzdem mal.

Männer nehmen eine Frau als zu beschützendes Objekt wahr. Viele denken sich bestimmt "Hää was vrzell die do?" aber im Ernstfall schalten wir automatisch vermehrt auf Reflexe um. Somit sind Dinge die das letzte Mal bei den Höhlenmenschen relevant waren wieder ein Thema. Wie auch immer bewegen sich Männer (noch schlimmer wenns dann noch der Freund ist) unnötig oder unüberlegt in Gefahr und gefährden auch oft den Rest der Truppe und den ganzen Auftrag.
Da stimme ich dir zu. Israelische Studien bestätigen diese Aussage.

Weiter ist es für eine Frau für gewöhnlich schlimmer gefangen zu werden. Ja auch Männer werden oft gefoltert aber nicht aufs übelste vergewaltigt.
Unsinn.

Heutzutage werden Kriege vermehrt gegen eine islamistische Gegenseite geführt. Gleichberechtigung ist dort wohl weniger ein Thema als bei uns. Zivilisten nehmen Frauen nicht wirklich ernst und arbeiten somit selten mit ihnen zusammen. Und zivile Untersützung ist in der heutigen Kriegsführung extrem wichtig. Kleiner Vorteil ist dass weibliche Zivilisten durchsucht werden können ohne den Zorn der ganzen Gesellschaft auf sich zu ziehen.
Dazu werden garantiert keine Zivilisten hinzu gezogen. Solche Aufgaben erledigen wAdA's. Siehe folgenden Artikel:

http://www.defense.gov/news/newsarticle.aspx?id=53416

Leider noch ein Nachteil. Da die westlichen Truppen nicht ewig im Zielland bleiben, werden deren reguläre Armeen oft von ihnen ausgebildet. Deren Angehörige sind meist keine Islamisten, nichts desto trotz vom muslimischen Glauben geprägt. Befehle von einer Frau anzunehmen funktioniert da oft nicht so gut.
Aufpassen bezüglich den verwendeten Begriffen, für mich klingt es so als würdest du "Islamist" mit "islamischem Fundamentalist" gleichsetzen. Sind jedoch unterschiedliche paar Schuhe. Tatsache bleibt dass in diesen Kulturen eine Frau weniger hoch angesehen ist. Aber für direkten Kontakt, z.B. Ausbildungen etc., müssen ja nicht unbedingt Frauen eingesetzt werden.

Ich finde Gleichberechtigung (in Rechten wie auch Pflichten) enorm wichtig aber auch sie hat ihre Grenzen. Tatsache ist dass wir nicht 100%-ig gleich sind und es auch nie sein werden und für meinen Teil auch nicht sein will. Wir haben nämlich mindestens so viele Stärken wie Schwächen!
QFT

 
Frauen gehören nicht in Kampftruppen! ... Punkt! Alle die's besser wissen, sollen erst 6 Jahre Dienst in Kampftruppen leisten! Shit!

Immer dieses Emanzipazionsgehabe! Warum sind Frauenrollen soviel schlimmer? Verstehe ich nicht! Und dann in der Regel nur dort wo sie wollen? Was ist mit Wehrpflicht? Wo bleibt die Emanizpation da? Wenn, dann so wie in Schweden!

Da war ich am Zähneputzen und die schwedische Soldatin kam aus der Dusche! Standart dort. Gleiches Recht für alle, und GLEICH meint ÜBERALL gleich!

Das galt auch für die Teilnehmerinnen, welche aus der CH da waren! Mussten plötzlich Zimmer und Nassräume mit uns teilen. Also entweder richtig oder gar nicht! Nicht nur das schöne!

Gruss

 
Und Tarazzi, gut dass Du kritisch bist ;) Da steh ich drauf!

Gruss

 
@Rick: Schön gesagt! Hätt' ich nicht besser ausdrücken können!

PS: Du stehst doch auf alles was zwei X-Chromosome besitzt, wenn man so die Beiträge anschaut ;) ;)