Hi
@Gfr Stollenfuchs
Problem: Keiner will das Risiko eingehen, herauszufinden, ob die Männer (und auch Frauen) wirklich reif genug sind um in komplett gemischten Truppen zu arbeiten.
Es müsste ein offizielles Pilotprojekt geben, das die Rahmenbedingungen festlegt. Aber dazu müsste die Chefetage etwas ausarbeiten - leider ist es halt noch immer bequemer irgend einen Entscheid zu treffen und die Truppe die Konsequenzen ausbaden zu lassen (ist kein Einzelfall).
Solange wir aber keine absolute Gleichberechtigung haben, wird man sich immer Gedanken machen müssen, wie man den Fall "Frau" individuell in der Praxis löst. Damit werden Kompetenzen blockiert, die anderswo dann fehlen. Mischt man die Truppe 24h, so gibt es völlig neue Probleme, Konfliktpunkte, Gruppendynamiken usw. darauf wäre die Armee gar nicht vorbereitet. Ein Soldat soll seine Aufgaben im Kopf haben und nicht die Brüste seines Kameraden, das lenkt ab und hat einen Einfluss auf die geleistete Arbeit (ob positiv oder negativ sei dahingestellt).
@Ricky
Ganz genau!
Wenn ich einen Befehl gebe oder eine Aussage mache, dann will ich mir nicht vorher 10x überlegen, ob da irgendwie eine entfernte Kompromittierung zu interpretieren wäre, welche man mir zur Last legen könnte. Aber man muss es einfach machen, damit man sich selber nicht in die Pfanne haut, weil die "Frauenkarte" ist schneller ausgespielt als man
denkt. Man muss über Dinge studieren, die den workflow bremsen und im Militär nix zu suchen haben.
Ich habe selber eine solche Situation erlebt:
Da hat eine mir unterstellte wAdA meine absolut (geschlechts-)neutralen Aussagen plötzlich auf sich als Frau bezogen, und somit bekamen meine Aussage einen völlig falschen Kontext. Eine völlig unnötige Situation. Ich war damals frisches Kader und wusste danach nicht, wie ich mich weiter verhalten sollte. Obwohl ich wusste, dass ich rein gar nichts falsch gemacht hatte, fühlte ich mich total schuldig und verunsichert.
Ich persönlich sehe eine Frau als militärisch eingegliedert, wenn sie im Umgang nicht anders als ein Mann ist (von den regulären Abweichungen, welche aus Vorschriften entstehen, abgesehen).
Mfg