@Mugendai
Vielen Dank fur die respektvolle Antwort, du hast Recht, ich bin nicht betroffen und ich verstehe, dass wir deswegen einen anderen Zugang zu der Sache haben. Der Grund warum ich Sammler in den Hintergrund stelle ist der gleiche warum ich Autos mit mehr als 100 PS nicht verbieten will. Die Leistung einer Waffe ist in erster Linie, etwas (Tier oder Mensch) zu verletzen oder töten (Ich sage nicht, dass dies der Hauptanwendungszweck ist, aber die Effizienz von Warnschüssen und einer generellen Abschreckung geht auf dieses Potenzial zurück. Spezialisierte Unterkategorien wie z.B. Sportschiessen lassen sich auf diesen ursprünglichen Zweck zurückführen, auch wenn sie ihn nicht in Anspruch nehmen.)
Da sich die Waffe in diesem Aspekt von den meisten anderen Objekten in unserem Alltag (Modelleisenbahnen, Autos, etc.) unterscheidet, finde ich es angemessen, sie anders zu behandeln. Mir sind Waffensammler und die Präferenzen nicht komplett egal. Aber ich finde, dass Sicherheitspolitik Vorrang hat. Ãœber Sinn und Unsinn mancher Entscheide lässt sich sicher streiten, aber meiner Meinung nach werden in dieser Debatte oft essentielle Argumente mit Bagatellen vermischt.
Mein Punkt mit der Pistole für Selbstverteidgung war nur der, dass es einen Haufen Leute gibt (ich kenne genug davon persönlich), die im Erwachsenenalter immer noch einen "Waffenfetisch" haben. Sie kaufen sich Waffen (Airsoft oder echt - je nachdem, was erhältlich ist), die sie in Call of Duty gesehen haben und versuchen es irgendwie zu rechtfertigen, damit sie nur nicht zugeben müssen, dass sie diese Waffen einfach geil finden. Solche Leute ziehen in meinen Augen die Kredibilität von Leuten, die einen ernsten Umgang mit Waffen pflegen, runter. Gerade deswegen erwarte ich eigentlich auch aus dieser Richtung mehr Ablehnung für ein solches Verhalten. Und gerade Sturmgewehre ausserhalb eines militärischen Anwendungsbereich (oder Erweiterung dessen - wenn man mit dem Stgw schiessen gelernt hat und damit auch sonst gerne schiesst, verstehe ich das) sind die Verkörperung eines derartig kindischen Umgangs mit Waffen. In der Regel kommen ihre Vorzüge dort weniger zum tragen und ihre Schwächen dafür mehr, aber weil es halt tacticool ist wird es der angemessenen Waffe vorgezogen.
Und nur mal so zu dem Argument, dass sich Kriminelle nicht an Gesetze halten: Das stimmt, aber zum Glück leben wir nicht im wilden Westen. Ich habe in der Schweiz noch nie von jemanden gehört, der sich gegen einen Kriminellen mit seiner Schusswaffe verteidigt hat. Dafür haben wir eine vergleichsweise zuverlässige Polizei. Und Familiendramen und Unfälle (die im Verhältnis zum Selbstschutz relativ häufig passieren geschen soweit ich weiss auch mit legalen Waffen.
Ich hoffe, dass ich meinen Standpunkt einigermassen verständlich gemacht habe und nochmal vielen Dank für den sachlichen Umgangston, das ist im Internet leider nicht selbstverständlich