Zwang zum Weitermachen nach dem DD

Sagen wir es mal so: Ich halte nicht sehr viel von der Armee und ihren Strukturen. Das herumbefehlen, stumpfsinnige Befehle ausführen, Zeitverschleiss, usw. sind ein offenes Geheimnis.Da ich aber noch nie Dienst geleistet habe (und es sicher auch sehr gute Gegenbeispiele gibt) gehe ich ohne Vorurteile in die RS.
Ersteres ist wohl viel hören - sagen, was entsprechend nichts wert ist.

Zu zweitem: Gute Einstellung. Ich hatte auch viele Dinge vordienstlich gehört, lies mich jedoch nicht beeindrucken.

Dass ich aber, unabhängig davon ob ich studiere oder nicht, weitermachen will (aus freien Zügen) ist aber eher unwahrscheinlich. Ich finde die Zeit kann man da weitaus besser nutzen, wie zum Beispiel mit einer Reise ins Ausland, Weiterbildungskursen, Schnuppern, Arbeiten, usw. Aus der Sicht der Armee ist die Unteroffiziersschule oder Offiziersschule natürlich auch eine Art Weiterbildung. Ich sehne mich schlicht und einfach nicht nach einer Militärkarriere.
Das wiederum ist eine Aussage die ich wiederlegen kann. Zeig mir einen einzigen Ort in der Schweizer Privatwirtschaft wo du in solchen jungen Jahren eine derartige Führungsausbildung bezahlt erhälst, und danach die Möglichkeit hast: 1. Leute zu führen 2. Fehler zu machen und daraus zu lernen.

Es ist dies nicht nur aus Sicht der Armee so. Leider hat die Gewohnheit abgenommen, dass eine Kaderausbildung der Armee dem entsprechend eine Stelle z.B. in einem Grossbetrieb 'einfacher' zu erhalten nachgelassen.

Ich will da eher in eine politische und berufliche Richtung gehen (Studium, Unternehmer/Arbeit, +Politik). Und da ich bereits ein Jahr nach meiner Matur für einen Auslandaufenthalt "geopfert" habe (war es wirklich 1000000mal Wert), will ich die Armee so schnell wie möglich hinter mich bringen (also nicht weitermachen und kein WK-Modell).
Du baust dir, kann ich zumindest so von 'meiner' OG sagen, ein Netzwerk auf in das du sonst nie reinkommen würdest. Per du mit wichtigen Vertretern der Wirtschaft und der Politik? Solche Dinge sind unbezahlbar!

Ich will mich danach auf das "wirkliche" Leben konzentrieren.
Ich frage mich dann, was ist die Armee wenn nicht das wirkliche Leben? Ein Spiel?

Die RS und die anschliessende Dienstzeit erachte ich als womöglich interessante, lehrreiche Erfahrung für mein Leben (und das wird es so oder so sein). Deshalb auch meine mehr oder weniger optimistische, offene Haltung.
Kann ich so gutheissen, und begrüsse es das du diese Zeit aufwendest. Leider gibt es heute zu wenige die auch wirklich sehen das man dabei an Erfahrungen sammeln kann.

Nun denn, egal wie es für dich ausgeht, ich bereue es nicht eine Weiterbildung in der Armee, mit allen Rechten und Pflichen, erhalten zu haben.

Gruss

sergey

 
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Ich wiederhole gerne, was ich meinen Leuten die letzten zwei Wochen schon die ganze Zeit sage:

Es kommt, wie es kommt. Man kann sich nicht dagegen wehren, sondern sollte einfach das beste daraus machen. Und sich vielleicht schon im Voraus schlau machen, was denn die beste Option wäre. Wenn man an ein Gespräch muss, dann sollte man sich vielleicht im Klaren sein, ob man Uof, Four oder Fw machen möchte, oder ob man vielleicht sogar lieber splittet, weils dann besser passt.

Alles andere liegt weder in deiner, noch in meiner Hand, sondern das entscheiden die BMs.

 
Ich wiederhole gerne, was ich meinen Leuten die letzten zwei Wochen schon die ganze Zeit sage:Es kommt, wie es kommt. Man kann sich nicht dagegen wehren, sondern sollte einfach das beste daraus machen.
Dem muss ich jetzt aber sowas von widersprechen! :evil:

Genau diesen, entschuldige die Ausdrucksweise, Schwachsinn hat uns unser Zugführer schon vor zehn Jahren versucht weiss zu machen und alles was diese Aussage bezwecken soll ist, die Rekruten davon abzuhalten sich überhaupt erst mit dem Gedanken auseinanderzusetzen, dass man sich wehren könnte. Denn tut ein Rekrut das, wird er sich Mittel und Wege suchen, wird sich informieren und dies nach Möglichkeit schon im Vorfeld. Er wird sich eine innere Haltung aneignen, sich seine Ziele klar vor Augen halten und diese um jeden Preis verfolgen. So jemanden zum weitermachen zu zwingen wird dann sehr schwer!

Jeder hat das Recht sich zur Wehr zu setzen und soll dies auch tun. Gerade wenn es um die eigenen Zukunftspläne der nächsten Jahre geht welche Ausbildung ect. beinhalten und von grosser Bedeutung für das weitere Leben sind, muss man sich zu Wehr setzen wenn jemand anderer versucht diese persönlichen Pläne zu durchkreuzen.

Hier hat für mich ganz klar der Mensch, sein Leben, sein beruflicher Werdegang/Ausbildung und nicht zuletzt die Familie Priorität und nicht die Armee. Denn die Armee kümmert sich letztendlich einen Dreck darum was aus dir in 10 Jahren wird. Es geht ihr nämlich, wie in mehrern Beiträgen in diesem Thread zu lesen ist, lediglich darum ein "soll" zu erfüllen.

Ich kann "Sportler" gut verstehen und auch seine Haltung gegenüber der Armee teile ich in vielen, aber nicht allen Punkten. Auch ich bin damals ohne Vorurteile in die RS eingedrückt mit dem Gedanken meine Pflicht dem Vaterland gegenüber zu erfüllen. Es war eine interessante und lehrreiche Zeit mit vielen Höhen und Tiefen und ich bin bis heute froh darüber meinen Dienst geleistet zu haben.

Aber ich wusste von Anfang an, dass ich nicht weitermachen werde und habe mich trotz Unterschrift des Kompaniekommandanten und div. Marschbefehle für die UOS nicht zwingen lassen. Ich bin bis heute Soldat und werde als Soldate die Armee verlassen. Mit einem zielstrebigen, selbstbewusten Auftreten ist schon die Hälfte gewonnen. Wenn jemand auf keinen Fall weitermachen will und den möglichen Konsequenzen die von der Armee angedroht werden gelassen entgegensieht, kommt man ohne Probleme weg. Gleiches hat übrigens auch schon in einem WK funktioniert aus welchem ich nach einer Woche auf eigenen Wunsch vom Kompaniekommandanten entlassen wurde - wohlbemerkt, ohne weitere Konsequenzen.

Ich respektiere und akzeptiere die Dienstpflicht. Der Dienstbetrieb und Befehle in diesem befolgen ist kein Problem. Mir aufgetragene Arbeiten erledige ich nach bestem Wissen und Gewissen. Ich mache das beste daraus und gebe mein bestes. Aber so bald ich durch die Armee in meinem zivilen Leben gravierende Nachteile in Kauf nehmen muss die nicht nötig sind, fange ich an Prioritäten zu setzen. Das wird einigen hier gegen den Strich gehen, aber im Gegensatz zu den meisten hier, kommt für mich der Mensch und sein Zivilleben an erster Stelle. Und das trotz meiner allgemein positiven Einstellung zur Armee.

@Sportler

Du darfst dich gerne per PN bei mir melden wenn du mehr Details wissen möchtest welche ich aus div. Gründen nicht hier posten werde.

Hier werden nach meinem Beitrag auch so schon ein paar Leute böse mit dem Finger auf mich zeigen und eine Moralpredigt halten. ;)

 
Ich behalte meinen Finger bei mir :)

Du hast ja recht. Jeder kann grundsätzlich das ganze Leben machen was er will. Steuern zu zahlen muss niemand. Rechnungen zahlen auch nicht.

Wenn er mit den konsequenzen leben kann, ist das in Ordnung für mich.

Nur wollen und können wir hier ja nicht allen Jungen mit auf den Weg geben, dass sie dann einfach nicht einrücken müssen, weil es ja eh keine Bestrafung gibt.

Es gibt sie normalerweise, und die kommt im Normalfall nicht zu kurz. Wir hier machen die Gesetze nicht und geben auch kein Anleitung, wie man die umgehen könnte.

Schönes Weekend noch allen.

 
Jeder hat das Recht sich zur Wehr zu setzen und soll dies auch tun. Gerade wenn es um die eigenen Zukunftspläne der nächsten Jahre geht welche Ausbildung ect. beinhalten und von grosser Bedeutung für das weitere Leben sind, muss man sich zu Wehr setzen wenn jemand anderer versucht diese persönlichen Pläne zu durchkreuzen.

Hier hat für mich ganz klar der Mensch, sein Leben, sein beruflicher Werdegang/Ausbildung und nicht zuletzt die Familie Priorität und nicht die Armee. Denn die Armee kümmert sich letztendlich einen Dreck darum was aus dir in 10 Jahren wird. Es geht ihr nämlich, wie in mehrern Beiträgen in diesem Thread zu lesen ist, lediglich darum ein "soll" zu erfüllen.
Natürlich kann sich jeder wehren. Aber es sollten auch die richtigen Gründe sein!

Wenn jemand einfach das Gefühl hat, er will jetzt unbedingt in diesem Sommer anfangen zu studieren, dann sehe ich den Grund ehrlich gesagt nicht. Vor allem nicht, wenn es dann heisst, man will noch ins Ausland und Sprachen lernen oder so. Das kann man auch im Herbst noch.

Die Einstellung "Ich muss jetzt in die RS und jetzt kommt mir plötzlich in den Sinn, dass wir ja eine Wehrpflicht haben" finde ich daneben. Die Spielregeln sind seit Jahren klar. Und jeder, der es hier ins Forum schafft, schafft es wahrscheinlich auch auf die entsprechenden Armee-Seiten um sich über die Regeln zu informieren.

Dummerweise steht das Schweizer Volk hinter dieser Wehrpflicht (wie ja auch schon erwähnt wurde). Und damit hinter sämtlichen Pflichten, die sich daraus ergeben. Und wenn die Armee ihren Kadernachwuchs auf diese Weise sicherstellen muss, dann ist das für die einen vielleicht mühsam. Aber wie gesagt: Die Spielregeln stehen von vornherein fest. Und jeder, der ins Militär muss, hat rund 20 Jahre Zeit, sich mit dem Thema zu beschäftigen.

Einigermassen normalen Leuten kommt es ja auch nicht in den Sinn anfangen Leute umzubringen, nur weil ihnen das StGB nicht passt.

Nur weil einem etwas nicht passt, heisst das nicht, dass man sich nicht an die Regeln halten muss!

Wie gesagt: Es kommt, wie es kommt! Entweder man hat die richtigen Argumente, oder man hat sie nicht. Und dann nützt es auch nichts, wenn man sich dann einfach quer stellt. Wenn man das Gefühl hat, man fährt mit irgendwelchen Massnahmen besser, bitte. Soll jeder selber entscheiden.

Übrigens habe ich zwei Unteroffiziere, die beide früher gehen, weil sie während dem Abverdienen eine Lehre anfangen. So viel zum Thema, die Armee kümmert sich einen Dreck darum!

 
Nur wollen und können wir hier ja nicht allen Jungen mit auf den Weg geben, dass sie dann einfach nicht einrücken müssen, weil es ja eh keine Bestrafung gibt.
Das tut ja auch keiner. Hier geht es um den Zwang zum Weitermachen. :)

Und da ist mein Rat mit allen zur Verfügung stehenen Mitteln seinen Standpunkt klar zu machen.

So klar, dass die Vorgesetzten selber merken, dass es nichts bringt und sie lieber einen guten Soldaten als einen schlechten, unmotivierten Offizier haben wollen. ;)

 
Gerade wenn es um die eigenen Zukunftspläne der nächsten Jahre geht welche Ausbildung ect. beinhalten und von grosser Bedeutung für das weitere Leben sind, muss man sich zu Wehr setzen wenn jemand anderer versucht diese persönlichen Pläne zu durchkreuzen. Hier hat für mich ganz klar der Mensch, sein Leben, sein beruflicher Werdegang/Ausbildung und nicht zuletzt die Familie Priorität und nicht die Armee.
Die Rot hervorgehobenen Passagen sind sehr wichtige Punkte! Jeder Schweizer ist frei und kann nahezu jede Schule machen die er will, in absolut jedes Land reisen (ausser vielleicht Nordkorea oder so..), eine Familie gründen wo die Kinder in einem sicheren und stabilen Umfeld aufwachsen u.s.w.

Diese Freiheit verdanken wir aber auch der Armee und deshalb kommt bei mir die Armee an erster Stelle. Damit jeder Schweizer und nicht zuletzt auch ich selbst, meine Familie und später meine Kinder in genau so einem freien und sicheren Land leben können.

Ich schätze diese Freiheit sehr und deshalb halte ich die Armee für wichtig und ich werde da sein wenn die Armee mich braucht. Zum Wohle aller Schweizer. Und dies erwarte ich von jedem anderen Soldaten auch, dass er da ist wenn man ihn braucht. Sonst soll er zivi machen oder so.

 
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Sonst soll er zivi machen oder so.
:crazy:

Lieber ein guter Soldat der seinen "Grind" hat,seine Arbeit stets sauber verrichtet,loyal und kameradschaftlich ist als ein Kader der unmotiviert ist.

Hört doch bitte mal mit dem ganzen Zivi scheiss auf! Es geht hier nicht darum keinen Dienst zu leisten sondern nur darum wie man verhindern kann dass das Weitermachen Zukunftspläne zerstört.

 
Klar ist das besser, aber wir möchten auch aufzeigen dass die Entscheidung nicht immer bei einem selber liegt.

Gruss

sergey

 
Hört doch bitte mal mit dem ganzen Zivi scheiss auf! Es geht hier nicht darum keinen Dienst zu leisten sondern nur darum wie man verhindern kann dass das Weitermachen Zukunftspläne zerstört.
Wieviele Karrieren brillanter Personen müssen schon zerstört worden sein, weil sie zum Weitermachen gezwungen wurden, man könnte meinen ein Gespenst gehe um unter den Rekruten, das Gespenst des Weitermachens (frei nach Karl Marx) *Achtung Satire*

Entweder man leistet richtig Dienst (mit allem, was dazu gehört) oder man lässt es. Oder leistest du sonst auch den halben Einsatz?

 
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Wieviele Karrieren brillanter Personen müssen schon zerstört worden sein, weil sie zum Weitermachen gezwungen wurden, man könnte meinen ein Gespenst gehe um unter den Rekruten, das Gespenst des Weitermachens (frei nach Karl Marx) *Achtung Satire*Entweder man leistet richtig Dienst (mit allem, was dazu gehört) oder man lässt es. Oder leistest du sonst auch den halben Einsatz?
Das "mach doch Zivi" und der scheiss ist einfach unnötig^^

(Ich habe selber auch weitergemacht...Freiwillig)

Aber gerade bei den DD's gibt es viele die schon etwas weitere Zukunftspläne haben! und dann noch 130 Tage anhängen ist eben schon ein bisschen krass!

Grundlos macht keiner DD... Vorallem wenn es um Studium usw.. geht!

Ich habe hier manchmal das Gefühl das für einige die Armee Ihre Religion ist und wehe man sagt etwas gegen die Armee oder das Weitermache.. Uuuh Schande über Ihn ^^

 
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Ich habe hier manchmal das Gefühl das für einige die Armee Ihre Religion ist und wehe man sagt etwas gegen die Armee oder das Weitermache.. Uuuh Schande über Ihn ^^
Ich denke das liegt vor allem daran, dass mittlerweile schon so viele Leute über "ihr durch die Armee zerstörtes/aufgehaltenes Leben" gejammert haben, dass diejenigen, welche das objektiv und seriös betrachten und Vor-/Nachteile abwägen alle in einen Topf geworfen werden (meist unabsichtlich). Ich kanns mittlerweile meist auch nicht mehr hören (vor allem jetzt wo in meiner Umgebung sehr viele zur Aushebung müssen und danach stolz drauf sind, wie sie Doppel-UT geworden sind und dass sie am ersten Tag schon wieder nach Hause geschickt wurde, bla bla bla -.-)

just my 2 Cents ;)

 
Ich denke das liegt vor allem daran, dass mittlerweile schon so viele Leute über "ihr durch die Armee zerstörtes/aufgehaltenes Leben" gejammert haben, dass diejenigen, welche das objektiv und seriös betrachten und Vor-/Nachteile abwägen alle in einen Topf geworfen werden (meist unabsichtlich). Ich kanns mittlerweile meist auch nicht mehr hören (vor allem jetzt wo in meiner Umgebung sehr viele zur Aushebung müssen und danach stolz drauf sind, wie sie Doppel-UT geworden sind und dass sie am ersten Tag schon wieder nach Hause geschickt wurde, bla bla bla -.-)
Das dürfte soweit korrekt sein. Natürlich muss man immer die Vor und Nachteile abwägen, aber wie ich jetzt schon zum dritten Mal wiederhole: Wir entscheiden das nicht, er entscheidet das nicht.

Super Doppel-UT. Aber daran gedacht das sie dann zahlen dürfen hat wohl keiner...

So, und da alles zu diesem Thema gesagt wurde schliess ich den Thread hier.

Gruss

sergey