Kurze Korrektur, die Schweiz ist zwar offiziell ein neutrales Land, die Neutralität ist jedoch nicht in der Verfassung verankert
Deshalb hat die AUNS auch eine Initiative diesbezüglich gestartet, um die "immerwährende bewaffnete Neutralität in der Verfassung zu verankern."
Mehr hier:
http://initiative.ch
Stichwort NATO-Beitritt: Würde tatsächlich zu einer Erhöhung der Ausgaben führen, da die NATO den Mitgliedsstaaten ein minimales Armeebudget von 1.2% des BIPs vorschreiben. Für die Schweiz entspräche dies einem Armeebudget von ca. 7-8 Mia. CHF, anstatt wie geplant 5 Mia CHF. Lustig, wie die Linken NATO-Befürworter, welche gegen jeden für die Armee ausgegebenen Franken ankämpfen, diesen Fakt vergessen
Ein NATO Beitritt ist deshalb aus meiner Sicht klar abzulehnen, weil die Schweiz somit ihre Neutralität endgültig verlieren würde. Wir übernehmen zum Beispiel die Vermittlung der US-Ansichten in unserer Botschaft in Iran, wir werden weltweit als Vermittler und nie als Feind angesehen - dies würde sich ändern. Wir wären dazu praktisch gezwungen uns, wie gesagt, an Kampfhandlungen im Ausland zu beteiligen, für Kriege, welche wir weder verursacht haben oder uns in irgend einer Weise betreffen. Das kostet und mit Toten wäre zu rechnen - die Armee und der Dienst würden somit eine vollkommen neue Bedeutung erhalten für die Schweiz.
Auf der anderen Seite, das stimmt, würde sich unsere Armee qualitativ stark verbessern müssen - sprich: top-modernes Material in allen Bereichen. Das kostet. Mit F-5 Tiger kann man heute kaum mehr in den Krieg ziehen und eine nur zu 1/3 ausgerüstete Truppe ist auch nicht wirklich als einsatzfähig zu bezeichnen. Da müssten die Parlamentsmehrheit eindeutig über ihren Schatten springen, hier wieder massive Investitionen in die Armee zu befürworten.
Ich denke wenn man sich diese Konsequenzen einmal durch den Kopf gehen lässt, wäre ein NATO-beitritt auch im Volk heute nicht mehrheitsfähig. Bereits der Kampfjetkauf für gut 3 Mia. CHF wird heute von allen Seiten beschossen - wie sähe es dann aus, wenn die Schweiz in den Krieg ziehen müsste und bedeutend mehr Geld in neue Ausrüstung investieren müsste?
Ich denke wir fahren heute gar nicht mal so schlecht, aus meiner Sicht sollte man jedoch mit den Sparübungen bei der Armee aufhören und ihr genügend Mittel in einem vernünftigen Mass zur Verfügung stellen, sodass zumindest die WK's sinnvoll gestaltet werden können und alle Truppen angemessen ausgerüstet werden. Eine massvolle Erhöhung des Budgets, sozusagen. Die Bundeseinnahmen -und Ausgaben steigen ja auch jährlich an. 2012 rechnet man mit 64 Mia. CHF Gesamtausgaben, für 2016 bereits mit 71 Mia. CHF. Da soll doch nun auch einmal die Armee nicht zu kurz kommen...