Hey, kein Ding…
Zuerst einmal hängt das Meiste von Personen ab, also kann es sein, dass du gewisse Dinge komplett anders erleben wirst als ich es getan habe, weil du bessere / schlechtere Vorgesetzte hast.
Die Kaserne in Colombier ist ziemlich alt, sieht aber noch cool aus. (Wie eine Burg…)
Die ersten paar Wochen waren ziemlich anstrengend, da wir ziemlich gedrillt wurden und wenig Schlaf hatten, zudem viel Neues und viele Prüfungen. Unser Zugführer war zu Beginn ziemlich cool, weshalb unser Zug am schnellsten „zusammenwuchs“ und wir überall als „Beispielzug“ galten. Wir waren sehr motiviert. Doch irgendwann übertrieb es unser Zugführer und war immer mehr ein Psycho… Es eskalierte immer mehr… (lange Geschichte - die nicht hier erzählt werden muss… haha)
Zusammengefasst kann ich sagen, dass die ersten Wochen (Infanterieausbildung) ziemlich anstrengend waren. Colombier hat auch den Ruf einer harten (und grenzwertigen) Grundausbildung der Infanteristen (einfach mal googlen…).
Sobald die Dinge die du tust, mehr deiner eigentliche Funktion entsprechen, wird es immer lockerer. Wir hatten mal eine Übung bei der wir Personen die eine Strasse passieren wollten kontrollierten. Anfangs wurden wir sehr regelmässig und rund um die Uhr getestet. Doch dann ging unsere Übung irgendwie vergessen und wir wurden zwei ganze Tage nicht mehr getestet und chillten mehr oder weniger nur rum. In den beiden letzten Wochen in der Westschweiz haben wir eigentlich gar nichts mehr gemacht ausser rumgegammelt… haha Letzte Woche war ja auch Materialabgabe und -kontrolle. Wenn du es „gut“ machst musst du fast nichts machen. Unser Alltag bestand aus Aufstehen - Frühstück - Jassen und Schlafen - Mittagessen - Jassen und Schlafen - Abendessen…
Dann wurden wir nach Dübendorf zu den Fliegertruppen (die es ja dem Ruf nach ziemlich gemütlich nehmen) verlegt. Dort ging es ziemlich gemütlich weiter. Viel Tergitter auf und abbauen und verschiedene Szenarien durchspielen… Ansonsten nicht viel. Dann ging’s für 5 Wochen nach Brigels. Dort wurde die ganze Kaserne mit Stacheldraht umzäunt, was sehr viel Arbeit ist. Anschliessend eine Woche lang in Schichten alles bewachen und kontrollieren. Noch einmal eine Woche dasselbe mit einem Taflir drin, das es zu bewachen galt. Hauptsächlich musste man wissen wo die Vorgesetzten waren und konnte eine Strasse im Blick halten, um zu sehen wann sich jemand näherte. Alles in allem ziemlich chillig… Wir haben viele Filme geschaut und Spiele gezockt… Einmal gingen wir sogar in den See baden…
Dann einige Übungen bei denen man die meiste Zeit unterwegs ist und jeweils den Konvoi bewachen muss…
Zum Schluss wieder zurück nach Dübendorf.
Zusammengefasst:
Die ersten Wochen können durchaus ziemlich hart werden. Spätestens bei den Fliegertruppen wird’s ein wenig lockerer. Mit den richtigen Jobs kann’s richtig gemütlich werden.
Sorry an alle die das Lesen und sich darüber aufregen, wie wir uns im Militär verhalten haben. Nach Aussen hat der Eindruck immer gepasst und wenns was zu tun gab haben wir das meistens auch getan. Unser Zugführer war einfach eine ziemliche Flasche. Ich denke nicht, dass es alle so locker haben wie wir und das ist wohl auch besser so. Ich bin weder Verfechter des Militärs noch einer dieser Typen die Mühe haben sich jemandem unterzuordnen und versuchen jeden Befehl zu missachten und sich völlig querstellen. Dies einfach so zur Info…
So das war jetzt eine ziemlich lange und unstrukturierte Antwort. Falls jemand konkrete Fragen hat, kann er sich gerne an mich wenden.