Hallo zusammenAh und CT XXI
"Probleme mit Vorgesetzten / unlogische Befehle = Umteilung in ZIVI ist die Lösung" wollte ich damit genau nicht sagen.
Ich habe diesen Weg gewählt und sehe es heute als Fehler an, vor dem ich andere bewahren möchte. Auch wenn das Kader noch so inkompetent ist, kann man aus der ganzen Sache profitieren.
Auf jeden Fall ist es eine Erfahrung. Eventuell wird de Zusammenhalt im Zug sogar noch stärker
Auch wenn diese Diskussion schon alt ist, möchte ich trotzdem kurz darauf eingehen, schadet ja niemandem.
Zu mir: Ich war in der letzten Sommer-RS 2020 in der Nachschubschule 45 in Freiburg. Ich wurde in der Funktion Offiziersordonnanz "ausbildet". Naja, man hat es versucht, mich auszubilden, leider, aus meiner Sicht, ohne Erfolg. Ich habe schon nach 3 Wochen das Zivildienst-Gesuch-Prozedere gestartet. Warum? Es war nicht nur das Angebrülle der Gfhr, des Hpfw oder andere, sondern einfach diese unglaublich schlechte Organisation. Des weiteren waren die Ausbildungen der Gfhr so unterirdisch, dass sicher 60% des Zuges immer in die Nacharbeit geschickt wurde, ich natürlich miteingeschlossen. :/ Ich war einfach mega genervt, dass unsere Gruppenführer, sorry, zu blöd waren, uns alles richtig zu erklären. Des weiteren haben die Clowns immer verschlafen, so dass wir immer mit Verspätung zum Zmorgenessen gehen durften. Schlussendlich habe ich nach 7 Wochen das Handtuch geworfen und in den Zivildienst gewechselt.
Nun arbeite ich in einer Klinik in Zürich im Room Service. Und ich muss echt sagen, es macht wirklich viel Spass. Gut, am Morgen um 7 Uhr bin ich nicht der motivierteste dort, aber man taut schnell auf. Man teilt schnell paar Essen aus, dann kann man schön gemütlich Zmorgenessen gehen. Dann macht man paar Austritte, Eintritte, wechselt Handtücher aus im Zimmer, macht paar Küchenämtli usw. Dann ist bald Mittag, verteilt essen, geht selbst essen, dann sammelt man die Tabletts wieder ein und der Tag ist fertig. Essen ist für mich übrigens gratis, natürlich Dessert, Kaffee, Bier am Feierabend, Sandwiches, Süsses inklusive.
Was will ich damit sagen? Ich bereue es überhaupt nicht, in den Zivildienst gewechselt zu haben! Gut, ich hatte etwas Glück mit diesem geilen Job, aber ich möchte einfach sagen, dass man es nicht immer bereuen muss, in den Zivildienst gewechselt zu haben. Ich habe tolle Leute kennengelernt, eine super Chefin und eine gute Organisation (sorry Armee) .
Fazit: Der Wechsel ist, meiner Meinung nach, wirklich eine Überlegung wert, wenn man im Militär überhaupt nicht klarkommt! Und noch etwas: Dass es mit der Zeit oder spätestens in der VBA gemütlicher wird, können meine Kameraden nicht bestätigen... . Und des Weiteren, wieso leiden, wenn es auch schöner werden kann? Und überlegt euch mal: Klar, mehr Arbeitstage, aber heisst das nicht auch schlussendlich mehr Kohle auf dem Konto? Und will man nicht lieber Stolz darauf sein, dass man Patienten direkt glücklich machen kann, ohne dass zuerst eine Notsituation eintreffen muss?
Und jetzt noch ein paar gute Nachrichten:
Ihr wisst schon, dass eure geleisteten Tage im Militärdienst abgezogen werden? Sprich:
365 Tage - (Geleistete Tage im Militär x 1,5) = übrig bleibende Tage im Zivildienst. Beispiel:
365 - (75 Tage geleistet x 1,5) --> 365 - 113 = 252 Tage Zivildienst.
Und dann sieht es doch auch bspw. mit dem Beginn Studium im nächsten Herbst gut aus. Reicht sogar noch für bissel Ferien vorher.
Und dann: Ich habe nach der Entlassung 4 Wochen später schon an der erzählten Stelle anfangen können... UND ICH HÄTTE AUCH FRÜHER BEGINNEN KÖNNEN, aber hab mir noch bissel Pause gegönnt. Und Zivi-Stellen gibts immer genug.
Gruss
_hilfers_
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