Wochenumfrage 5: Beförderungsunwürdig?

War die Waffe neutralisiert? Wenn nicht, dann sollte der Zugführer entlassen werden.

Ein Vergehen dieser Art darf auf gar keinen Fall toleriert werden.

 
unhaltbar! Entlassen! Waffen einziehen!

Jedoch! Wenn man bedenkt über die "präzise" und "armeefreundliche" Berichterstattung von Blick sollte man sich fragen,waren die Waffen neutralisiert?

Wussten die Rekruten das eine neutralisierte Waffe ungeladen ist?

 
Selbst eine neutralisierte Waffe würde ich niemals jemandem an den Kopf halten... Finde ich absolut untolerierbar!

 
Also ich sehe das so:

Während der Wachtdienstausbildung ist die Waffe normalerweise neutralisiert. Aber auch sonst sind die Waffen ja generell ungeladen.

"Die Waffe niemals auf etwas richten, das man nicht treffen will" --> Ausser sie ist neutralisiert.

Da der Zfhr "abgedrückt hat und es "klick" gemacht hat", kann die Waffe nicht korrekt neutralisiert gewesen sein. (Sonst gäbe es kein "Klick" ;) )

Der Soldat hat ein solches Verhalten zwar einerseits eindeutig provoziert, andernseits darf sich ein Offizier nicht provozieren lassen! Hier wären andere Massnahmen angebracht gewesen.

Das Richten der Waffe auf einen Rekruten ist meiner Meinung nach aber unter aller Sau!

Fraglich ist aber auch, warum der Rekrut nicht von Anfang an waffenlosen Dienst geleistet hat, da er ja laut seiner Aussage nicht bereit ist, die Waffe im Ernstfall einzusetzen! Warum trug der Rekrut also überhaupt eine Waffe bzw wurde er überhaupt im Wachtdienst ausgebildet? Das ist meiner Meinung nach genau so unakzeptabel!

Alles in Allem finde ich die Strafe angemessen, er hat es sofort bereut und sich beim Rekruten entschuldigt. Dieser hat die Entschuldigung angenommen. Zusätzlich ging der Obwm 4 Tage in den Knast. Wir alle machen Fehler, seien wir froh, ist nichts weiter passiert.

 
@Crash: Wieso soll es nicht "Klick" machen? Es handelte sich bei der Waffe ja, laut dem Bericht, um eine P75. und die ist auch per Double-Action-Abzug abfeuerbar. Dann kann es schon "Klick" machen.

Bei der Wachtdienst-Ausbildung muss die Waffe ohnehin nicht zwangsläufig neutralisiert sein.

Immerhin wird ja zu einem bestimmten Zeitpunkt eine Ladebewegung gemacht, also wäre die Neutralisierung eh dahin.

Ausserdem haben wir in der RS diese Ausbildung häufig in der KD-Box mit Scharfer Munition auf die Personen-Zielscheibe geübt.

Ich bin aber auch der Meinung, der angehende Zugführer hat schwer überreagiert. Sowas gehört sich nicht, ob der Soldat jetzt sowas rauslässt, oder nicht. Dieser Rekrut hat imho an einer Waffe eh nichts verloren.

Aber ich frage mich, ob der Herr ObWm bei der SiVo-Ausbildung geschlafen hat.

 
Also, wie schon geschrieben wurde, sollte man generell nicht alles glauben was man in den Zeitungen über das Militär liest ;)

Das Problem in unserem Milizsystem ist, dass man Leute zu spät oder gar nichts ins Provisorium* stellt. Und degradieren kann man leider auch nicht. Was noch dazu kommt: Einige werden befördert und während der VBA benehmen sie sich ganz nach dem Motto "mir kann ja eh nichts mehr passieren" und dies ist nicht tolerierbar!

*dem Kader Anwärter wird mitgeteilt, dass er auf der Kippe ist und 2-3(?) Wochen unter besonderen Beobachtung steht. Sollte er sich nicht korrekt verhalten (z.B. unmotiviert oder sich vor der Arbeit/Verantwortung drücken) wird er als Anwärter entlassen.

Klar ist das Verhalten des Kaders fehlbar, aber der Rekrut kommt mir auch nicht sehr glaubwürdig rüber. Da müsste man wohl dann die ganze Geschichte hören und auch dann würde man wohl nicht die ganze Wahrheit kennen....

 
Hier gibt es meiner Ansicht nach ganz klar nichts zu beschönigen.

Jedoch gebe ich zu bedenken, dass die Ausgangslage für eine klare Beurteilung der Situation sicherlich nicht der Blick sein darf oder kann.

Sollte dies wirklich so vorgefallen sein, wie im Bericht geschildert, gehört diese Person ganz klar nicht in die Reihen der Offiziere der Schweizer Armee. Fertig.

 
Wir hatten einen ähnlichen Vorfall in der RS.

Die Geschichte passierte in der Pistolen-Ausbildungswoche (Inf DD werden an der Pist ausgebildet). In dieser Woche wurden wir mit der zweiten DD Kompanie gemischt. An dem Abend hatten wir Ausgang, da aber die Zimmerordnung nicht i.O. war durften wir nochmals ran. Ich war gerade am Gang wischen, als ich in mein Zimmer gerufen wurde. Da stand ein Zfhr der anderen Kopanie, schon ziemlich auf 180. "Ist das Ihr Gewehr?", schnautze er mich an. "Ja, ist etwas nicht ok, Obwa?", fragte ich ziemlich verwirrt. "stehen Sie vor ihr Bett ins Achtung!". Was dann folgte war eine üble Schimpftriade, das ich eine Schande für die Armee sei und er mich sicher nicht in seinem Zug haben wolle. Bis er dann auf dem Punkt kam. (er hatte zuerst noch das restliche Zimmer ins Achtung gestellt und einen ZS verpasst.) Wir hatten den Verschluss aus dem Stgw rausgenommen, aber keine Sichereschussabgabe vollzogen. Dann richtete er ein Gewehr auf einen Kameraden und drückte ab um zu demonstrieren, dass es "Klickt".

Diesen Vorgang wiederholte er in jedem Zimmer auf dem Stockwerk.

Mein Zfhr Stv bekamm das mit und war sehr schnell unten im Kp und schrieb einen 6.05.

Der besagte Zfhr bekam mit, dass er es wohl übertrieben hatte und kam dann leicht panisch zu uns ins Zimmer und wollte sich erklären. Seiner Meinung nach hatte er nicht übertrieben und in seinem Zug wäre das kein Problem. Lange Rede kurzer Sinn: Wir haben diesen Vorfall noch bei der Kompanie Aussprache angesprochen, das war es dann aber auch. Konsequenzen hatte dieser Fall keine, der besagte Obwa wurde ebenfalls befördert...

Meiner Ansicht nach hat der Rekrut im Artikel eine Grenze überschritten, als er die Medien mithineinzog. Der Zfhr wurde angemessen bestraft und hat sich bei seinem Zug entschuldigt somit wäre der Fall erledigt gewesen. Zum Glück gibt es den Blick, der alles noch aufbauscht. :crazy:

 
Bei der Wachtdienst-Ausbildung muss die Waffe ohnehin nicht zwangsläufig neutralisiert sein.

Immerhin wird ja zu einem bestimmten Zeitpunkt eine Ladebewegung gemacht, also wäre die Neutralisierung eh dahin.

Ausserdem haben wir in der RS diese Ausbildung häufig in der KD-Box mit Scharfer Munition auf die Personen-Zielscheibe geübt.
5.5 Neutralisation der Waffe

54 Beim Manipulieren mit Kampf- oder Markiermunition darf sich niemand vor der Waffe aufhalten.

55 Ist es aus ausbildungstechnischen Gründen notwendig, die Waffe auf Personen zu richten, so darf die Waffe nur neutralisiert auf Personen gerichtet werden.
Bei Wachtdienstübungen ist normalerweise die Waffe wegen Übungszwecken auf Personen zu richten. Das, was du beschreibst, sind die Standardverhalten. Diese trainierte ich mit meinem Zug auf F-Scheiben und beim praktischen Wachtdiensttest wurden die Waffen von einem Zfhr und Grfhr vorbereitet (Manip im Mag) und gezielt wurde nie auf den Markeur, sondern auf F-Scheiben.

Wie bereits viele gesagt haben, Blick als Quelle ist eher unzuverlässig, und es handelt sich wahrscheinlich um die Version des Rektruten. Aber ich stimme meinen Vorpostern zu, überreagiert und nicht eines Offizierswürdig.

PS: Das OS-Provisorium war bei uns in der Stinger-OS immer sehr schnell erreicht. Da genügten bereits z.B. ungenügende Wochentests, Eintrittstests. Es ist auch die einzige mir bekannte OS, die im Durchschnitt etwa 30% der Anwärter wegen ungenügenden Leistungen (Kennen und Können) aussortiert.

STI

 
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