Weitermachen als Wm oder Lt?

Boss

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16. Sep. 2017
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Hallo Zusammen

Ich mache bald den Durchdiener als Infanterist im Januar 2018 in Reppischtal, Birmensdorf. Ich bin fest entschlossen, weiterzumachen.

Verantwortung zu übernehmen, Sachen zu planen, und gute Leistungen zu erzielen liegen mir im Blut. Ich habe auch bei der Rekrutierung eine perfekte Kaderempfehlung erhalten. Da ich auch ein sehr grosses "Kämpferherz" habe, bin ich auch zu den Kampftruppen gestossen.

Zurzeit befinde ich mich in einer Debatte. Ich weiss nicht, ob ich nur den Gruppenführer (Wm) oder den Zugführer (Lt) machen soll. Es sind beide sicherlich sehr gut ausgebildete Kaderpositionen, der eine führt den Zug, der andere ist die Brücke zwischen der Mannschaft und den Zugführer.

Ich halte von beiden Positionen sehr viel, ursprünglich wollte ich auch definitiv als Leutnant weitermachen. Doch irgendwann habe ich Erfahren, dass ein Zugführer halt nur sehr wenig auf dem Feld ist und die meiste Zeit nur mit Planen beschäftigt ist. Die ganze "Action", wenn ich das mal so sagen darf, bleibt dann ja nur für die Mannschaft und den Gruppenführern. Ist das so, oder habe ich das falsch verstanden? Ich bin eher der Typ Mensch, der kämpfen möchte. Ich möchte die Soldaten auf dem Feld direkt anführen, mit Ihnen zusammen kämpfen, und nicht irgendwo isoliert aus der Ferne Befehle erteilen. Ich hoffe, ich greife damit niemanden an :D , es kann sein, dass ich alles ja total missverstanden habe.

Aus diesem Grund wäre ich sehr dankbar, falls mir Jemand etwas genaueres dazu berichten könnte. Sind Wm und Lt garnicht so weit auseinander? Ist ein Lt beim Gefecht überhaupt dabei? 

Ich danke euch für die Antworten bereits im voraus!

Lg

 
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Grundsätzlich ist es eher so, dass der Leutnant eher planerisch und organisatorisch waltet, während der Wachtmeister wie du sagst näher bei den Soldaten ist. Auch praktische Ausbildung wird vom Wachtmeister geleiter (in der Regel). Ich bin ganz froh, Wm zu sein und kein Lt. Mir wären nur schon die ewigen Rapporte lästig. So wie du das beschreibst, sähe ich dich jetzt auch eher als Wm.

 
Grundsätzlich ist es eher so, dass der Leutnant eher planerisch und organisatorisch waltet, während der Wachtmeister wie du sagst näher bei den Soldaten ist. Auch praktische Ausbildung wird vom Wachtmeister geleiter (in der Regel). Ich bin ganz froh, Wm zu sein und kein Lt. Mir wären nur schon die ewigen Rapporte lästig. So wie du das beschreibst, sähe ich dich jetzt auch eher als Wm.
Ah, dann liege ich schon sehr nah an der Realität. Danke für deine Antwort!

 
Sich vorzubereiten ist natürlich gut, aber ich rate dir offen die RS zu beginnen und dich erst dann zu entscheiden. Der Alltag in der RS sagt viel mehr aus als jede Broschüre oder Forumpost. Der Wm liegt ja sowieso auf dem Weg zum Lt und wenn du tatsächlich so gut bist, wie du dich hier verkaufst, musst du dir keine Sorgen machen. Du musst nicht von Anfang an eine bestimmte Position anstreben, um sie zu bekommen. Die Armee ist immer froh um motivierte und kompetente Kader, unabhängig von Grad und Funktion.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass viele Leute zum RS-Beginn einen drastischen Wechsel erlebt haben. Manche haben alle Motivation verloren, andere haben sie scheinbar aus dem Nirgendwo gefunden. Auch Leute die - wie du - extrem euphorisch eine Kaderkarriere angestrebt haben, verloren mit der Zeit ihren Drive und sich gegen eine Karriere entschieden.

Mein Punkt ist folgender: Lt ist gut, Wm ist gut, Sdt ist gut, Zivildienst ist gut, aber alles ist auf verschiedene Personen zugeschnitten. Und ich habe noch niemanden kennengelernt, der mit Sicherheit vorhersagen konnte, wer sich tatsächlich für was eignet. Die RS hat das in der Regel aber innerhalb der ersten paar Wochen gezeigt. Also immer schön offen bleiben und sich nicht zu sehr verkrampfen, bevor die Zeit dazu gekommen ist ;)

 
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Sich vorzubereiten ist natürlich gut, aber ich rate dir offen die RS zu beginnen und dich erst dann zu entscheiden. Der Alltag in der RS sagt viel mehr aus als jede Broschüre oder Forumpost. Der Wm liegt ja sowieso auf dem Weg zum Lt und wenn du tatsächlich so gut bist, wie du dich hier verkaufst, musst du dir keine Sorgen machen. Du musst nicht von Anfang an eine bestimmte Position anstreben, um sie zu bekommen. Die Armee ist immer froh um motivierte und kompetente Kader, unabhängig von Grad und Funktion.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass viele Leute zum RS-Beginn einen drastischen Wechsel erlebt haben. Manche haben alle Motivation verloren, andere haben sie scheinbar aus dem Nirgendwo gefunden. Auch Leute die - wie du - extrem euphorisch eine Kaderkarriere angestrebt haben, verloren mit der Zeit ihren Drive und sich gegen eine Karriere entschieden.

Mein Punkt ist folgender: Lt ist gut, Wm ist gut, Sdt ist gut, Zivildienst ist gut, aber alles ist auf verschiedene Personen zugeschnitten. Und ich habe noch niemanden kennengelernt, der mit Sicherheit vorhersagen konnte, wer sich tatsächlich für was eignet. Die RS hat das in der Regel aber innerhalb der ersten paar Wochen gezeigt. Also immer schön offen bleiben und sich nicht zu sehr verkrampfen, bevor die Zeit dazu gekommen ist ;)
Danke für deine Antwort! Ich glaube aber du schiesst mit deiner Antwort etwas über das Ziel hinaus. Hier geht es nicht um eine Vorbereitung, oder ob ich mir überhaupt überlegen sollte eine Kaderkarriere anzustreben :D .

Die Frage ist eher etwas allgemeiner gestellt, bezüglich diesen zwei Funktionen. Es geht mir hier in diesem Thread eigentlich darum herauszufinden, in wie fern sich diese zwei genannten Funktionen unterscheiden. Klar, der eine ist mehr bei den Soldaten, der Andere ist mehr am planen/organisieren, usw.. Ich hätte hier wirklich gerne die Erfahrungen von Leutnants und Wachtmeistern aus erster Hand ;) .

Es soll bitte nicht nur mich betreffen. Klar, eine Traumfunktion, welche alle Bedürfnisse deckt, gibt es nicht. Aber vielleicht gibt es ja andere stille Leser die auch gerne kämpfen und eine Kaderposition möchten und sich die gleiche Frage stellen wie ich mir selber.  

Mit deinen Inputs kann ich aber auch etwas anfangen, und du hast sicher auch recht. Ich muss zuerst durch die RS, und dann kann ich mir ein Bild vom ganzen machen. Es schadet aber auch sicher nicht, wenn man sich gut über die Kaderpositionen informiert und herausfindet, wer was alles macht und für wen zuständig ist :) .

 
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Das Vorurteil, dass der Lt nur am Planen ist, möchte ich zwar nicht vollkommen abstreiten, jedoch trifft dies (zumindest bei der Infanterie) nur beschränkt zu. Als Zfhr hast du einerseits mehr Pflichten, kannst dich jedoch auch aufgrund der höheren Stufe besser selbst danach richten, was dir gefällt.

Als Inf Zfhr bist du (zumindest theoretisch) immer zu zweit. Dies bedeutet, das mindestens einer der beiden stets auf Platz beim Zug ist und direkt mit mit seinen Leuten zu tun hat; falls du dies möchtest und zeitlich vereinbaren kannst (neben Rapporten, Planung und Organisation) können selbstverständlich so oft wie möglich auch beide dort sein. Meiner Erfahrung nach ist es jedoch meistens so, dass man sich sehr gut arrangieren kann und der eine zB. meistens draussen ist (eher der "Kämpfer Typ", wenn du es so ausdrücken willst ;-) ), während dem anderen die rückwärtigen Funktionen mehr gefallen (nicht so stressig, kann für sich alleine arbeiten, sauber arbeiten, mal zur Abwechslung Büro nach einem Tag draussen ist teils angenehm  :D ).

Vehement möchte ich jedoch dem Bild wiedersprechen, dass ein Inf Zfhr im Kampf irgendwo hinter der Linie hockt und seinen Zug ein wenig per Funk herumscheucht. Sowohl der Zfhr wie auch sein Stellvertreter sind direkt an (zweit)vorderster Front und befehlen die Trupps direkt. Da du dich stets um das grosse Ganze kümmern musst, wage ich zu behaupten, dass du teils sogar noch mehr "vom Kampf" mitbekommst, da du nicht einfach ein Fenster 3 Stunden lang abdecken musst (durfte ich während der DHU in der OS^^). Kameraden von mir nutzten zudem jede Gelegenheit, als Zfhr als erster Mann ein Haus zu stürmen; ob dies sinnvoll ist, ist eine andere Frage.

Dies ist natürlich von Funktion zu Funktion unterschiedlich (als Späher Of bist du zB. wirklich beim Stab und koordinierst alles per Funk), aber wenn du draussen sein möchtest und dich entsprechend vorbereitest, ist dies eigentlich meistens möglich. Der organisatorische Teil des Zfhr findest meistens dann statt, wenn sowohl Soldaten wie auch Grfhr bereits im Bett sind (und dementsprechend kurz sind die Nächte). Ich konnte jedoch als Zfhr von der direkten Ausbildung von Rekruten über die Kontrolle der Trupps im Feld bis zur Teilnahme an Übungen direkt in einem Trupp alles ebenfalls selbst miterleben, welches auch ein Grfhr zu sehen bekommt. Zusätzlich jedoch siehst du viel weiter über den Tellerrand (Grfhr bleibt meist auf Stufe Zug) und siehst, wie das Ganze bis auf Stufe Battalion zusammenspielen sollte und hast einen viel grösseren Einfluss auf das Geschehen.

Wie bereits @Solo91 erwähnt hat, kannst du dich jedoch noch lange entscheiden, was genau deinen Interessen entspricht. Da du mit der WEA als Grfhr sowieso mindestens 7 Wochen abverdienen musst, siehst du während der RS und dem Abverdienen genau, was dir liegt. Ich wage jedoch bereits jetzt zu behaupten, dass du als Lt alles siehst, was ein Grfhr erfahren kann, und noch einiges mehr  :p

 
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Hey Najiji

Wow, danke für deinen ausführlichen Beitrag! Jetzt ist es mir ein wenig klarer, wo der Zgfhr alles mit dabei ist/sein kann! :)

Mal schauen.. Meinst du nicht auch, dass man zuerst das Angebot als Kader (Zfhr/Grfhr) bekommt? Ich denke, die merken halt, wenn man das Zeug zum Leutnant oder Wachtmeister hat. Ich denke, falls die der Meinung sind, dass ich mehr als Zugführer geeignet wäre als ein Gruppenführer, dann würde ich diese Kaderlaufbahn auch ehrenhaft gerne annehmen :) . Naja, vorausgesetzt, es ist wirklich so wie ich mir das vorstelle :D .

 
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Ich kann dir nicht genau sagen, wie es nach der WEA ausschauen wird, aber zumindest bis jetzt musste die Entscheidung relativ früh getroffen werden. Du bekommst nie "nur" einen Kadervorschlag, sondern erhälst allenfalls den Vorschlag zum Zfhr, welcher danach "abgestuft" werden kann bzw. vom Schulkdt nicht bewilligt wird. Umgekehrt (Vorschlag zum Grfhr und dann doch an die OS)  habe ich selbst noch nie mitbekommen.

Wir mussten damals bereits in der 2. RS-Woche angeben, was wir uns vorstellen können; da ich noch nicht wirklich eine grosse Ahnung hatte vom Ganzen, schrieb ich maximal Grfhr auf den Zettel, da ich mich vermehrt für das Leben draussen interessierte und sicherlich nicht drinnen am Bürotisch verbringen wollte (wie gesagt, das klassische Vorurteil des Lt's). Einer unserer BO (Berufsoffiziere) wollte mich jedoch unbedingt als Zfhr und setzte mich nach der 6. Woche schlicht gegen meinen ursprünglichen Willen auf die Of-Anw-Liste. Ein Kamerad, welcher ebenfalls Of werden wollte aber zuerst dagegen war, meldete diesen Wunsch einen Tag zu spät (wohlgemerkt RS Woche 7) und musste die OS nun über den WK "nachholen". Anderseits wurde einem Kameraden von mir am letzten Tag der Unteroffiziersschule mitgeteilt, dass er die Empfehlung vom Schulkdt nicht erhält und somit nicht wie geplant weiter in die OS kann.

Du siehst, es ist (zumindest meiner Erfahrung nach) klar einfacher, wenn man sich zu Beginn alle Optionen offenhält und sich danach immer noch dagegen entscheidet. Dafür musst du jedoch auch von vorhinein alle Of Selektionen bestehen und unter anderem von deinem Zfhr empfohlen werden. Zumindest meiner hat dies jedoch mir gegenüber auch klar kommuniziert und mich somit überzeugen können, weiterzumachen.

 
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