Beide RS-Startpunkt haben ihren gewissen Reiz, und zurückblickend könnte ich nicht entscheiden, welche der beiden schöner war.
Klar geht es im Winter immer etwas länger, bis alle Motoren und Soldaten warm sind, jedoch ist bei etwas körperlicher Betätigung und einem guten "Kleidermanagement" (oft umziehen und nie zu viel tragen, damit du nicht zu viel schwitzt und später nicht noch mehr frierst) eigentlich alles machbar. Bei statischen Tätigkeiten (zB Wache) hat das Kader auch die Pflicht, witterungsbedingt die Ablösungen kürzer zu halten und die Truppe bei ganz eisigen Temperaturen eventuell mit zusätzlicher Kälteausrüstung oder Tee zu versorgen. Ein guter Kamerad an der Seite während einer Winter-Nachwache hilft zudem, moralisch durchzuhalten. Sicherlich ist das Aufstehen auf gefrorenen Boden nach einer unruhigen Biwaknacht nicht gerade der Wunschstart in den Tag, aber hey, dies härtet dich ab und du wirst dich eventuell im zivilen Leben noch oft daran erinnern. (In Situationen, in welche alle wegen der Kälte jammern, kannst du stillschweigend geniessen und dich an Zeiten erinnern, in denen es noch härter war ?) Im Winter wird ebenfalls oft vergessen, sich mit genügend Flüssigkeit zu versorgen. Dies spiegelt sich dann in massenhaft auftretendem Kopfweh wieder. Der Winter-RS Start hat ebenfalls zum Vorteil, dass die Temperaturen und das Wetter immer angenehmer werden, was gegen Ende der Rekrutenschule eine immer bessere Stimmung in der Kp auslösen kann.
Auch die SommerRS hat trotz den warmen Temperaturen und der Ausrüstung (SpliSchu etc.), welche oftmals das Leben auf dem Feld nicht gerade angenehmer macht, eine sehr schöne Seite. Nach dem Mittagessen aus der Gamelle irgendwo in einem Waldstück noch eine Runde dösen, bevor die Ausbildung weitergeht, gehörte sicherlich zu den Highlights. Das fehlende Gewicht im Kampfrucksack, aufgrund nur wenig mitgebrachten Kleidungstücken, machst aber garantiert mit Wasser wieder wett. Im Sommer verlierst du in den langen Tarnanzügen viel Flüssigkeit, und so mancher Soldat lernt dort zum ersten mal, genug zu trinken (hatten selber in der ersten Woche pro Zug ca 3 AdA's, die in der Hitze zusammengebrochen sind). Ein CamelBack hilft dir eventuell, dein Flüssigkeitshaushalt gut zu regulieren. Bei extrem heissen Temperaturen auf Waffenplätzen mit wenig Schattenspendern, wirst du dann schon mal den Mutz kalte Wasser werden und wieder anziehen. Zusätzlich zu den Temperaturen kommt die erhöhte Gefahr von Sonnenstichen / Sonnenbrand, welche unterhalb der Grundtrageinheit oder der Rucksackes sehr schmerzvoll sein können. Die Mücken / Zecken, welche die oftmals mit Naturschutzgebieten verbundenen Waffenplätze besonders gerne mögen, dürfen ebenfalls nicht vergessen werden.
Du siehst, beide Starts haben ihre schönen Seiten, sowie auch einige spezifische Probleme, mit denen mann sich halt herumschlagen muss. Falls du beide Starts erleben willst, empfehle ich dir eine Laufbahn zum Kader. ?
Gruss, Fantassin