Schiessuntauglich Durch Cannabis Konsum

Thronrichter

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23. Mai 2019
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Hallo Freunde!

Diesen Sommer werde ich die RS DD als Richtstrahpionier antreten.

Mein einziges "Problem" ist, weil ich damals angegeben habe das ich Cannabis Konsumiere (Durchschnittlich 11 - 13 Joints die Woche) (ergo: Jeden Tag einen und am Wochenende halt mal 4 - 5) ich für Schiessuntauglich befunden wurde.

Dies ärgert mich sehr da ich super gerne die Handhabung mit einer echten Waffe, sowie natürlich auch das Schiessen, nicht nur ausprobieren sondern auch erlernen möchte.

Ich finde es fast schon "diskriminierend" das ich aufgrund dessen als solch eine Gefahr eingestuft werde, das man mir denn Umgang mit der Waffe nicht mehr zumutet, obwohl dies wahrscheinlich vor 50 Jahren nicht mal annähernd solche Probleme verursacht hätte und es auch sonst vom Psychischen teil her gar keine Einwände gäbe. Der Arzt argumentierte mit "Der Konsum ist nicht schlimm, aber die Menge die Sie konsumieren erläutert eindeutig das Sie abhängig sind" . Was für mich genau so doof tönt, ich konnte für 3 Wochen in die Ferien mehrmals und habe !wirklich! auch unter der Woche Tage gehabt an denen ich nicht geraucht habe und mich kein stück anders gefühlt habe wie sonst und hatte auch keine Entzugserscheinungen oder so ein Blödsinn, wenn überhaupt denn Gedanken zu kiffen. Ja der Konsum ist meiner Meinung nach viel wenn er in diesem bereich liegt und ich mache dies für mich als Entspannung nach einem Arbeitstag und am Wochenende darf man sich ja wohl gönnen? Reklamiert ja auch keiner wenn man wegen ner Alkoholvergiftung im Spital liegt. Auch dem fakt das schon bei einmaligen Cannabis Konsum latente verborgene Schäden im Hirn auftreten "können" die irreversibel sind und andere mit vllt 3 - 4 Joints gar keine Probleme haben, müsste man eigentlich allen die jemals Cannabis konsumiert haben (So gut wie jeder Männliche Bürger verbannen?). Und dann zuletzt wäre ja noch die frage, ob Alkohol viel schädlicher ist als Cannabis auf der Psychischen Ebene, aber da muss ich glaub nix mehr dazu sagen.? 

Jetzt die Frage: Gibt es die Möglichkeit diesen Befund zb: mit einer Abstinenz zu reversieren?

Besten dank und Gruss

 
Der Arzt argumentierte mit "Der Konsum ist nicht schlimm, aber die Menge die Sie konsumieren erläutert eindeutig das Sie abhängig sind"
Durchschnittlich 11–13 Joints pro Tag bedeutet definitiv eine Abhängigkeit.

[SIZE=1.4rem][...]ich konnte für 3 Wochen in die Ferien mehrmals und habe !wirklich! auch unter der Woche Tage gehabt an denen ich nicht geraucht habe[...][/SIZE]
Und mehrere Wochen vor der RS wirst du mit dem Konsum aufhören müssen (damit es nirgends mehr nachweisbar ist), sowie die gesamten 18 Wochen RS. Wenn du gar noch weitermachst sind es 41 Wochen. Schaffst du das?

Reklamiert ja auch keiner wenn man wegen ner Alkoholvergiftung im Spital liegt.
Wegen einer Alkoholvergiftung im Spital zu liegen ist genauso ein ernstzunehmendes Problem. Ich kenne die genauen Kriterien bei der Rekrutierung nicht und weiss daher nicht wie das beurteuilt wird.
Ich bin mir bewusst, dass es derzeit eine grosse Debatte zwischen Cannabis und Alkohol gibt. Trotzdem gilt es die derzeitige Gesetzeslage einzuhalten – unabhängig davon, ob wir uns damit identifizieren können oder eben nicht.

Jetzt die Frage: Gibt es die Möglichkeit diesen Befund zb: mit einer Abstinenz zu reversieren?
Einen Rekurs kannst du immer versuchen: "Ist der Entscheid über die Militärdiensttauglichkeit oder -untauglichkeit gefällt, so haben Sie die Möglichkeit, innert 30 Tagen Beschwerde (= Rekurs) einzureichen. Das Beschwerdegesuch ist an den Militärärztlichen Dienst zu richten." (https://www.admin.ch/opc/de/classified-compilation/20031592/index.html)

Anhand deines Posts können wir Forenmitglieder nicht beurteilen was richtig oder falsch ist. Wir kennen dich persönlich nicht und hier haben die wenigsten eine medizinische Ausbildung.

 
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Nichts gegen dich aber ich würde es niemals wollen, dass ich einen Kameraden neben mir habe von dem ich weiss das er Drogen konsumiert.

Das du dort noch angibst 13 Joints in der Woche zu konsumieren, die dich dann für schiessuntauglich erklären und du dich disskriminiert fühlst verstehe ich echt nicht.  Man kann den Konsum schön reden, ein Alkoholiker würde auch sagen er trinkt ja nur 10 Flaschen am Tag zur endspannung.

Ja sicher kann man sich am Wochenende gönnen, reklamiert keiner. - Aber dann muss man sich nicht wundern warum man keine Waffe bekommt..

 
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Manchmal verstehe ich nicht, wie man so unreflektiert denken kann...

Jetzt versetz dich doch mal in die Lage von:

- Deinem Kameraden > Du weisst also, dass dein Kamerad ein Kiffer ist und er somit Substanzen im Körper hat, welche seine Sinne und Reflexe beeinträchtigen. Du stehst in einer KD Box zum Teil keinen Meter neben ihn. Glaube mir, du hast bei gewissen Leuten die nicht kiffen schon ein mulmiges Gefühl.

- Deinem Vorgesetzten > Du bist für 30-40 Rekruten verantwortlich. Die schiessen scharf und dir geht die Pumpe. Du bist nervös und versuchst alle Risiken zu eliminieren. Was würdest du mit einem bekannten Kiffer wohl machen? Würdest du die Verantwortung tatsächlich übernehmen und vertrauen, dass er es schon richtig machen wird? Stehst du vor deinen Zug und sagst, dass das alles nicht so schlimm sei und das schon so passt.

Der Rekrutierungsoffizier > Würdest du denken, dass dann der Zugführer einfach ein bisschen besser aufpassen muss?

Das Gleiche bezieht sich selbstverständlich auch auf Alkoholkonsum oder anderen Drogen/Substanzen. Ja, auch Schlafentzug zähle ich dazu. Das kann man aber als Vorgesetzter steuern.

 
Hallo Freunde!

Diesen Sommer werde ich die RS DD als Richtstrahpionier antreten.

Mein einziges "Problem" ist, weil ich damals angegeben habe das ich Cannabis Konsumiere (Durchschnittlich 11 - 13 Joints die Woche) (ergo: Jeden Tag einen und am Wochenende halt mal 4 - 5) ich für Schiessuntauglich befunden wurde.

Dies ärgert mich sehr da ich super gerne die Handhabung mit einer echten Waffe, sowie natürlich auch das Schiessen, nicht nur ausprobieren sondern auch erlernen möchte.
Sucht- bzw. bewusstseinsverändernde Mittel aller Art und Waffen sind eine besch...eidene Kombination. Das wird nicht nur in der Armee - völlig gerechtfertigt - so gehandhabt, sondern auch im Zivilen (z.B. bei Schützenvereinen, bewaffneten Berufen, sogar bei Kraftfahrzeugen usw.).

Ich finde es fast schon "diskriminierend" das ich aufgrund dessen als solch eine Gefahr eingestuft werde das man mir denn Umgang mit der Waffe nicht mehr zumutet, obwohl dies wahrscheinlich vor 50 Jahren nicht mal annähernd solche Probleme verursacht hätte
Du wirst als Gefahr eingestuft, weil du laut Truppenarzt von bewusstseinsverändernden Drogen abhängig bist - genau das Gleiche wird z.B. bei Alkoholikern oder Schmerzmittel-Abhängigen auch gemacht, die sind entweder direkt untauglich oder ihnen wird keine Waffe abgegeben.

und es auch sonst vom Psychischen teil her gar keine Einwände gäbe
Anscheinend eben schon.

Der Arzt argumentierte mit "Der Konsum ist nicht schlimm, aber die Menge die Sie konsumieren erläutert eindeutig das Sie abhängig sind". Was für mich genau so doof tönt, ich konnte für 3 Wochen in die Ferien mehrmals und habe !wirklich! auch unter der Woche Tage gehabt an denen ich nicht geraucht habe und mich kein stück anders gefühlt habe wie sonst und hatte auch keine Entzugserscheinungen oder so ein Blödsinn, wenn überhaupt denn Gedanken zu kiffen
... Du argumentierst jetzt nicht wirklich gegen eine deiner Ansicht nach "unbegründete Betäubungsmittelabhängigkeit" (gemäss Gesetz ist Cannabis immer noch ein verbotenes Betäubungsmittel) mit dem Argument, dass es für dich auch "Tage ohne" gibt, oder!?

Eine Vorwarnung in deinem eigenen Interesse: Solltest du den Rekurs tatsächlich einlegen, dann schreib das bloss nicht hin.

Eine weitere Vorwarnung: Du wirst mehrere Wochen vor dem Start deiner RS mit dem Kiffen aufhören müssen (und mit "aufhören" meine ich KOMPLETT GAR NICHTS MEHR, auch nicht an den Wochenenden) - ansonsten wird man es dir nachweisen können, solltest du in einen Drogentest kommen. Selbiges gilt natürlich dann auch für die gesamte RS-Dauer.

Reklamiert ja auch keiner wenn man wegen ner Alkoholvergiftung im Spital liegt
Doch, den Leuten werden - auch im Zivilen - im Wiederholungsfall von der Polizei die Waffen weggenommen und verwahrt. Selbst beim zivilen Waffenerwerbsschein musst du Folgendes unterschreiben:

Ich bestätige, die Fragen wahrheitsgetreu beantwortet zu haben und dass ich:

nicht unter umfassender Beistandschaft stehe oder durch eine vorsorgebeauftragtePerson vertreten werde;

unter keiner Krankheit leide, welche für den Umgang mit Waffen ein erhöhtes Risiko darstellen könnte, wie Medikamenten- Alkohol- oder Betäubungsmittelabhängigkeit.

Ich erlaube der zuständigen Behörde die Informationen nachzuprüfen, insbesondere bei der Polizei, den Straf-, Vormundschafts-, Fürsorge- und Verwaltungsbehörden.

Auch dem fakt das schon bei einmaligen Cannabis Konsum latente verborgene Schäden im Hirn auftreten "können" die irreversibel sind und andere mit vllt 3 - 4 Joints gar keine Probleme haben, müsste man eigentlich allen die jemals Cannabis konsumiert haben (So gut wie jeder Männliche Bürger verbannen?)
Der Fokus liegt bei deinem Problem nicht auf dem einmaligen Konsum, sondern auf der Abhängigkeit.

Und dann zuletzt wäre ja noch die frage, ob Alkohol viel schädlicher ist als Cannabis auf der Psychischen Ebene, aber da muss ich glaub nix mehr dazu sagen.?  
... und Alkoholikern wird, genauso wie dir, keine Waffe abgegeben.

Jetzt die Frage: Gibt es die Möglichkeit diesen Befund zb: mit einer Abstinenz zu reversieren?
Innerhalb von 30 Tagen kannst du eine Beschwerde beim militärärztlichen Dienst einreichen. Das heisst, die 30 Tage laufen ab dem Tag der Rekrutierung, wo dir mitgeteilt wurde, dass du keine Waffe bekommst.

Sind die 30 Tage durch, hast du verloren.

 
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