RS + Zukunftspläne

danny32

Member
09. Sep. 2020
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Hallo Zusammen

Ich habe kürzlich den Marschbefehl erhalten für die Rekrutierung die in ein paar Wochen stattfindet.

Wenn ich ehrlich bin, habe ich ziemlich angst davon.

Ich vollende nächstes Jahr meine Lehre und hätte vor ein Diplomstudium zu beginnen (Studienstart: November 2021)

Im Moment weis ich nicht ob ich die Rekrutenschule oder Zivieldienst absolvieren soll und wenn die Rekrutenschule welche funktion...

Warum ich die RS nicht machen möchte?

Antwort: Hobby, Freundin, GmbH (Nebenerwerb). Das schlimmste finde ich einfach, dass ich nur am Wochenende nach Hause kann. Ich bin einer der im hier und jetzt lebt und mit der vorstellung über 4 Monate die ganze Woche nicht zu hause sein zu können bis auf das Wochenende wo ich vermutlich zu müde und zu schlecht gelaunt sein werde um etwas machen zu möchte (habe ich schon bei vielen Kumpels miterlebt) komme ich nicht wirklich klar drauf.

An sich würde ich Militärpolizei oder sonst Grenadier interessieren. Sportlich finde ich bin ich stark genug dafür und kann sehr gut durchbeissen. Für die Erfahrung wäre es sicher auch toll. Aber wenn ich die Möglichkeit habe den Zivieldienst machen zu können, frage ich mich ob das nicht eher was für mich ist. Die Arbeit wird mir dort vielleicht nicht gefallen, dafür kann ich aber jeden Abend nachhause und kann meine Freizeit besser geniessen.

Was würdet ihr mir empfehlen?

Wäre es möglich das Militär bzw. Zivieldienst zu verschieben bis nach dem studium? (Wäre dann schon über 25. Habe gehört die RS muss man vorher absolviert haben)

In meinem Diplomstudium wäre es pflich nebenbei noch zu arbeiten (80%). Könnte ich in dieser Zeit den Zivieldienst absolvieren?

Dauert die Militärpolizei RS 18 oder 23 Wochen? Wenn diese (wie ich gelesen habe) in der KW 27 beginnen würde und 18 Wochen geht, würde es für den Studienbeginn im November reichen. Bei 23 Wochen könnte ich dann ein halbes Jahr warten was ich etwas schade fände.

Ach und was mir auch sehr angst macht. Ich habe gehört das 15% aller Rekruten gezwungen werden beim Militär fortzufahren. Stimmt das? Wie gesagt habe ich viele Zukunftspläne mit Beruflicher Weiterbildung, Ferien, Familie usw. Ich habe sehr grosse Angst, dass das Militär mir alles nimmt...

Wie soll ich bei der Rekrutierung vorgehen? Soll ich mein Bestes geben oder mit Absicht schlecht sein um zu verhindern, dass das Militär mich zu etwas zwingt?

Ich währe froh wenn ihr mir beim Entscheid etwas helfen könntet auch wenn es einige Fragen sind die ich stelle.

Danke schön :)

Gruss, Danny

 
In meinem Diplomstudium wäre es pflich nebenbei noch zu arbeiten (80%). Könnte ich in dieser Zeit den Zivieldienst absolvieren?
Nein, denn der Einsatz im Zivildienst ist auch am Stück, obwohl Du bei den meisten Einsatzorten am Wochenende nicht arbeiten musst.

Dauert die Militärpolizei RS 18 oder 23 Wochen?
Sie dauert 18 Wochen. Ein Studienbeginn im November sollte gut möglich sein.

Im Moment weis ich nicht ob ich die Rekrutenschule oder Zivieldienst absolvieren soll und wenn die Rekrutenschule welche funktion...
Vom Gesetz her darfst Du nur Zivildienst leisten, wenn Du das Militär aus Gewissensgründen nicht leisten willst. Natürlich kannst Du Dich auch einfach selbst belügen und das so bestätigen, bei diesem Post habe ich aber noch nichts von Gewissensgründen gelesen. Und das würde auch zum Grund überleiten, weshalb Du Militärdienst leisten solltest: Es ist Deine Pflicht, Du musst es machen.

Ich selber bin mit einer neutralen Einstellung in die RS gegangen und wenn ich nicht gemusst hätte, wäre ich nicht gegangen. Mit einigen Jahren Distanz bin ich sehr froh, habe ich die RS gemacht und kann ich auch einen Teil für unsere Gesellschaft und das Allgemeinwohl beitragen.

An sich würde ich Militärpolizei oder sonst Grenadier interessieren.
Beides sind Funktionen, in denen Du auch mental mit 100% dabei sein musst. Du musst das richtig wollen, sonst löscht es Dir rasch ab. "Nur" sportlich zu sein, reicht wahrscheinlich nicht.

Ich bin einer der im hier und jetzt lebt
Vielleicht kannst Du die RS auch als Chance sehen, aus Deiner "Komfortzone" hinauszukommen? Es hat durchaus auch Vorteile, einige Zeit ein neues Umfeld zu erleben und Leute kennenzulernen, die Du sonst im Zivilen nicht kennenlernen würdest.

Mein Rat an Dich wäre folgender: Orientiere Dich noch ein bisschen mehr über die möglichen Funktionen, ausserhalb von MP oder Grenadier, damit Du mit einer guten Vorstellung an die Rekrutierung gehen kannst. Vielleicht findest Du dann eine Funktion, die Dich persönlich herausfordert, Dich weiterbringt und hinter der Du mental voll stehen kannst.

Ich wünsche Dir viel Erfolg!

 
Nach deine Aussage lebst du aktuell von ein Tag auf der nächste. Ich kenne persönlich wenig Arbeitsumfeld wo das möglich ist. Somit ist vielleicht die Armee auch eine Chance dir in die Realität zu vorbereiten.

In weiteren mit einen Studiumabschluss wirst du früher oder später einen Kaderposition bekleiden. Die Armee ist dort die einzige Schule welche dich eine praktische Führungserfahrung anbietet. Solltest du dir entscheiden weiterzumachen ermöglicht dir dass einerseits Geld auf den Seite zu legen, anderseits Ausbildungsgutschrift zu bekommen die dir ermöglichen deinen künftige Studium zu finanzieren.

Wie schon erwähnt ist das Militär grundsätzlich ein Pflicht und kein Wunsch. Ich würde mich eher Gedanken machen wie kannst du das beste aus dem für dir ausholen anstelle als Gedanken zu machen wie du es ausweichen könnte.

 
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Ich bin nicht ganz einverstanden mit meinem Vorgänger. Das Militär zum einzigen Ort zu verklären an dem Führungserfahrung gesammelt werden kann stimmt wohl nicht.

Antwort: Hobby, Freundin, GmbH (Nebenerwerb).
Ich weiss nicht welche Position du in dieser GmbH hast, aber um meinen Punkt zu machen und zu verdeutlichen was ich meine: Nehmen wir an du hättest dort eine leitende Position (z.B. mit Freunden gegründet), so kann das auch eine formende Erfahrung sein, die dich beruflich/persönlich vlt. weiter bringt als eine Kaderlaufbahn, kommt ja auf die Person an.

Das heist nicht, dass ich dir grundsätzlich davon abrate die RS zu machen, eigentlich im Gegenteil.

Wenn ich ehrlich bin, habe ich ziemlich angst davon. [...] An sich würde ich Militärpolizei oder sonst Grenadier interessieren. [...] Für die Erfahrung wäre es sicher auch toll.
Deiner Aussage nach, bist du nicht abgeneigt Militärdienst zu leisten. Ein wenig Angst ist sicher normal, je nach Hintergrund und wie man aufgewachsen ist, prägen dich andere Eindrücke und Erfahrungen. Person A hat vielleicht Mühe mit Fremden im Massenschlag zu schlafen, Person B fürchtet sich, der Herausforderung körperlich nicht gewachsen zu sein.

Was auch immer deine Ängste sind, ich denke, du würdest in diesen 4 Monaten einiges über dich herausfinden und auch merken, dass manch eine Hürde doch gar nicht so schwer zu nehmen war. Ich verstehe, dass du viel vor hast und reichlich Pläne umsetzen möchtest (das ist super!). Aber  18 Wochen sind nicht gerade viel. Retrospektiv wirst du merken, wie wenig Zeit dir dabei verloren ging. ;)

Ich finde es immer schwierig einen Rat zu erteilen, ich kenne deine Sitation ja nicht genug. Persönlich würde ich sagen mach es! Wenn du jedoch genügend Gründe findest, warum dir Zivildienst eher entspricht dann solltest du das machen. Nur die Freizeit ins Feld zu führen, erachte ich aber definitv als zu wenig gewichtend. Es nicht zu tun weil es "unangenehm" ist, ist eine Haltung mit der es sich schlecht lebt denke ich.

Nur zu tun was dir gefällt form deinen Charakter nicht, erst unter Druck entstehen Diamanten 😜

Beste Grüsse und viel Erfolg,
Expl

 
Ich bin nicht ganz einverstanden mit meinem Vorgänger. Das Militär zum einzigen Ort zu verklären an dem Führungserfahrung gesammelt werden kann stimmt wohl nicht.

Ich weiss nicht welche Position du in dieser GmbH hast, aber um meinen Punkt zu machen und zu verdeutlichen was ich meine: Nehmen wir an du hättest dort eine leitende Position (z.B. mit Freunden gegründet), so kann das auch eine formende Erfahrung sein, die dich beruflich/persönlich vlt. weiter bringt als eine Kaderlaufbahn, kommt ja auf die Person an.

Das heist nicht, dass ich dir grundsätzlich davon abrate die RS zu machen, eigentlich im Gegenteil.

Deiner Aussage nach, bist du nicht abgeneigt Militärdienst zu leisten. Ein wenig Angst ist sicher normal, je nach Hintergrund und wie man aufgewachsen ist, prägen dich andere Eindrücke und Erfahrungen. Person A hat vielleicht Mühe mit Fremden im Massenschlag zu schlafen, Person B fürchtet sich, der Herausforderung körperlich nicht gewachsen zu sein.

Was auch immer deine Ängste sind, ich denke, du würdest in diesen 4 Monaten einiges über dich herausfinden und auch merken, dass manch eine Hürde doch gar nicht so schwer zu nehmen war. Ich verstehe, dass du viel vor hast und reichlich Pläne umsetzen möchtest (das ist super!). Aber  18 Wochen sind nicht gerade viel. Retrospektiv wirst du merken, wie wenig Zeit dir dabei verloren ging. ;)

Ich finde es immer schwierig einen Rat zu erteilen, ich kenne deine Sitation ja nicht genug. Persönlich würde ich sagen mach es! Wenn du jedoch genügend Gründe findest, warum dir Zivildienst eher entspricht dann solltest du das machen. Nur die Freizeit ins Feld zu führen, erachte ich aber definitv als zu wenig gewichtend. Es nicht zu tun weil es "unangenehm" ist, ist eine Haltung mit der es sich schlecht lebt denke ich.

Nur zu tun was dir gefällt form deinen Charakter nicht, erst unter Druck entstehen Diamanten 😜

Beste Grüsse und viel Erfolg,
Expl
Ok danke für die hilfreiche Antwort.

Was mir aber noch etwas sorge bereitet....ich hörte von vielen, dass das Militär einem zwingen kann weiterzumachen also mit dem Berufsmilitär oder so. Stimmt das? Das ist was dass mir noch angst macht dass es heisst ich müsse bleiben und kann all meine Zukunftspläne hinschmeissen.

 
ich müsse bleiben und kann all meine Zukunftspläne hinschmeissen.
Entschuldige bitte wenn ich das so sage, aber das ist pure Melodramatik :)

Wenn du nicht weitermachen willst ist eine Ausbildung ein ziemlich guter Grund. Ich hab die RS nach dem Bachelor gemacht und gesagt ich will mein Studium weiterführen. War kein Problem.

Bereite dich vor und präsentiere Beweise, die zeigen, dass du nicht weitermachen kannst weil du eine Ausbildung anfängst. (Anmeldebestätigung z.B.) Und selbst wenn du gezwungen wirst, kannst du beantragen den Dienst zu fraktionieren also aufzuteilen.

Wie gesagt, 18 Wochen sind nicht allzuviel. Weitermachen (ca. 41 Wochen) ist da schon ein wenig "schlimmer", aber immer noch nicht so tragisch, dass ALLE deine Zukunftspläne den Bach runter gehen. Das was du wohl auch von vielen hier hören wirst, ist dass es eine Investition in deine Zukunft ist, aus der du reifer/erfahrener/etc. hervorgehst. Ich habe auch schon mit Wachtmeistern zu tun gehabt, die bis in den dritten WK hinein eigentlich einen "Anschiss" hatten, die aber in einem ernsthafteren Gespräch zugaben, dass ihnen die Erfahrung auch einiges gebracht hat. Es kommt immer darauf an, mit welcher inneren Haltung du dem ganzen begegnest. Wenn du dich 18 Wochen lang sträubst, wird es schwer offen für Positives zu sein und die Erfahrung eher schlecht ausfallen... Aber willst du das? ;)

 
Hey

Kann dir nur empfehlen Zivildienst zu machen. Ich bin momentan in der RS und finde es eine reine Zeitverschwendung...

Such im Zivildienst einen Job aus der dir gefällt und lerne so etwas neues dazu :)

Schlussendlich soll jeder selber entscheiden was er macht, ich kann nur für mich sprechen und somit kann ich dir sagen, dass ich meine RS definitiv nicht positiv in Erinnerung haben werde

Freundliche Grüsse

Lucas

 
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