RS-Start bereitet grosse Sorgen

pseudonym

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22. Juni 2018
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Liebe Forumsmitglieder

Bereits am nächsten Montag beginne ich meine RS in Wangen an der Aare. Als Durchdiener stelle ich mich auf 300 Tage ein, was bisher recht gut geklappt hat.

Je näher jedoch dieser Montag für mich rückt, desto schwerer tue ich mich damit. Ich würde mich im Allgemeinen nicht als verweichlicht bezeichnen. In den letzten Tagen schlafe und esse ich jedoch kaum. Dazu weine ich viel. Ich möchte gegenüber meiner Familie nicht als Versager dastehen, bin jedoch echt ratlos wie ich die bevorstehende Zeit überstehen soll. Meine Nervosität ist schon so hoch, dass ich Bauchschmerzen und Durchfall habe.

Ich tue mich grundsätzlich mit Umstellungen eher schwer und würde mich daher als Gewohnheitstier bezeichnen. Aus diesem Grund glaube ich, dass auch ich nach einigen Wochen mit der Armee klarkommen werde. Jedoch habe ich Angst mich bereits zu Anfang meinen Kollegen gegenüber als Schwächling darzustellen. Weinen wird ja nicht gerade der Normalfall in der RS sein.

Habt ihr irgendwelche Tricks auf Lager wie ich halbwegs durch die ersten Wochen komme? Oder Tipps an welche Stellen ich mich wenden könnte um Unterstützung zu erhalten?

Eine weitere Frage habe ich zum  Thema Elektronik. Gibt es Rekruten welche einen Laptop mitnehmen? Oder ist dies nicht gerne gesehen?

Liebe Grüsse,
pseudonym

 
Herzlich willkommen im Forum!

Zu erst kannst du mir wirklich glauben das es Momentan gaaaaaaanz vielen Rekruten so geht wie dir. Die letzte Woche vor meiner RS war der blanke Horror. Auch ich hatte viele Bedenken.

Aber wenn du am Montag ankommst merkst du ganz schnell, dass die anderen Rekruten im gleichen Boot sitzen wie du. Unter deinen ca. 40 Kameraden wirst du schnell Kontakte knüpfen, dass kann ich dir versichern. Was ausserdem dazu kommt ist der Fakt, dass Ihr in den ersten Wochen Zeit bekommt euch an das neue Leben zu gewöhnen. Sprich, eine Stunde mehr schlaf, Turnschuhe am Abend usw. Um dir den Einstieg einfach zu machen würde ich dir empfehlen 1-2 private Dinge mitzunehmen, sei es nur ein Bild deiner Familie oder etwas das die Freude macht. 

Falls du irgendwelche Fragen hast kannst du mir gerne eine PN schreiben.

Zu deiner Frage mit dem Laptop, in den ersten Wochen wirst du nicht viel Zeit für deinen Laptop haben aber mitnehmen kannst du grundsätzlich alles. Für die Zimmerkontrolle muss es dann einfach verschwinden ?

Ich wünsche dir eine gute Zeit!

 
Hallo Pseudonym

Als erstes kann ich dir versichern, du bist nicht der Einzige.

Die ganze Übelkeit ist auf einen Schlag verfolgen am nächsten Montag. Sobald du dort bist, die erste Kamerade gefunden hast, weisst wo es ein Bett gibt und wo du Essen bekommst.

Ich habe auch schon ein zwei mal solche Situationen durchlebt. Meine Tipps bis zum Montag sind:

1. Sport

2. Negative Gedanken durchbrechen mit dem Fokusieren auf positive Aspekte der RS.

3. Alleine Essen. Ich konnte nicht mit der Familie an einem Tisch sitzen und essen. Irgendwie hat sich druck aufgebaut. So habe ich mir Zeit genommen und konnte alleine irgendwo Essen.

Tipps für die erste Woche:

1. Offen sein, verstecke dich nicht, sondern habe Spass die Leute kennen zu lernen.

2. Wenn etwas mühsam ist, überlege dir nicht weshalb es so ist, sondern wie du es besser für dich machen kannst. (keine Zeit zum Zmorgen essen -> nicht essen, sondern Brote schmieren, in Serviette einpacken und während dem warten oder der Verschiebung essen )

3. Habe ein gedankliches Projekt. (planen einer Reise, umbau eines Wohnmobil, planen einer Veranstaltung für einen Verein usw.) Daran kannst du knobel und hirnen wenn nichts läuft, ihr still sein müsst oder auf einem Marsch. Mir hat es beim Einschlafen geholfen, dann war ich am Abend "nicht im Militär".

4. Nimm nicht zu viel privates Material mit, es nervt nur. Falls etwas wirklich fehlt, kannst du es in Woche zwei immernoch mitnehmen.

5. Nimm es nicht zu ernst. Hast du Kader welches völlig überbeisst, mache weiter gemäss seinen Weisungen, jedoch ignoriere seine Art und Weise. Er wird sich in den kommenden Wochen noch anpassen.

6. Falls du Korrigiert wirst, begründe dein verhalten nicht, sondern mache es einfach anderst. Viele Kader können damit nicht umgehen und so entstehen gehässigkeiten.

Und zu guter letzt. Ob du eine gute oder schlechte Zeit im Militär hast, hängt zu 60% von dir selbst ab. Sei offen, optimistisch und korrekt. Dann hast du eine geniale Zeit.

Kameradschaftliche Grüsse Muck

 
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Hallo zusammen
 
Vielen Dank für eure Tipps. Ihr habt mir echt schon viel geholfen. 
Ich gebe mir Mühe, bis zum RS-Start noch etwas das zivile Leben zu geniessen. An das Leben im Militär werde ich mich dann schon gewöhnen, hoffe ich.
Die RS hat ja durchaus auch positive Aspekte, vorallem auf das LKW-fahren freue ich mich sehr.
Sehr interessant finde ich den Tipp des "fikitiven Projekts". Ich habe dies unbewusst schon öfters gemacht und es scheint mir eine gute Möglichkeit zu sein, um langes Grübeln zu verhindern.
 
Ich werde euch auf jeden Fall auf dem Laufenden halten und berichten, wie es mir beim Einstieg ins Militär ergangen ist.
 
Liebe Grüsse,
pseudonym
 
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Reaktionen: Samuel Mittag
Liebe Forumsmitglieder
 
Seit meinem letzten Post ist bereits etwas Zeit vergangen. Daher möchte ich euch vom weiteren Verlauf berichten. 
Ich bin wie vorgesehen am Montag eingerückt. Die neue Situation mit allen unbekannten Gesichtern war anfangs etwas komisch, dieses Gefühl hat sich jedoch schnell gelegt. Die ersten beiden Tage bestanden hauptsächlich aus dem Fassen von Material. Dadurch dass ich beschäftigt war, waren diese Tage gut aushaltbar. Der Rest der Woche war dann recht zäh, das Anpassen war noch recht schwer für mich.
Die zweite Woche war dann wesentlich einfacher, ich habe mich langsam aber sicher an den militärischen Alltag gewöhnt. Das Gleiche gilt für die dritte Woche.
An der Fahrerausbildung habe ich echt spass. Grosse Mühe bereitet mir jedoch der ständige, militärische Umgang. 
Beim Schiessen in der KD-Box gab es einen Vorfall, welcher mich echt schockierte. Wir durften ohne ein Entladen des Gewehrs Pause machen. Als ich dann sah, dass mehrere Kameraden ihr Gewehr lang am Rücken trugen und es nicht gesichert hatten, bekam ich schon etwas Angst. 
Solche und andere Situationen verfolgen und belasten mich leider sehr. Ich schlafe extrem schlecht und finde auch am Wochenende keine Erholung. Anfangs war dies aushaltbar, jedoch merke ich, dass es langsam echt an die Substanz geht. Ich knirsche beispielsweise vor Stress derart stark mit meinen Zähnen, dass mich schon Kameraden geweckt haben.
Ich denke, dass die Probleme grösstenteils an mir liegen. Meine Kameraden sind nämlich echt nett und ich halte den Alltag im Militär für duchaus machbar. Trotzdem bin ich ratlos, was ich machen soll. Ein Gespräch mit meinem Zugführer und dem Major hatte ich bereits. Als Reaktion darauf wurde ich zum PPD geschickt. Der hatte jedoch auch nicht viel mehr auf Lager als: "Ziehen Sie es einfach durch, das muss jeder Schweizer machen." Leider ist mir damit nicht besonders geholfen. 
Habt Ihr Tipps, was ich noch machen kann oder wo ich Hilfe bekomme?
 
Liebe Grüsse,
pseudonym, der sich wieder auf den Weg in die Kaserne macht.
 
Was hast du denn für eine Funktion? Je nach dem welche wirst du nach der AGA (also in etwa 3 Wochen) kaum mehr mit Waffenschiessen etwas zu tun haben oder nur noch selten. (Als Fahrer sowieso nicht) Ebenfalls ändert sich dann spätestens ab der VBA das meiste, dort wirst du wohl dann nur noch grösstenteils gemütlich fahren.