Psychische Problme in der RS

miha

Neuer Benutzer
01. Jan. 2016
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Hallo zusammen,

bin nun schon zwei Wochen in der RS.

Eingerückt war ich auch halbwegs motiviert, bin also niemand welcher einfach keine Lust dazu hätte - dann hätte ich bereits während der Rekrutierung nach Alternativen gesucht.

Mein Problem ist nun aber, dass ich gemerkt habe, das ich überhaupt nicht der Typ Mensch für solche Sachen bin, kann jeweils kaum schlafen, wache ständig auf und bin fast schon am Schlafwandeln, fluche dann das die Übungen bis nachts um drei gehen, wache irgendwann ganz auf und merke, das ich der Einzige im Zimmer bin, welcher im Bett herumturnt.

Auch tagsüber habe ich Probleme mit dem Militäralltag, kann die "hohen" nicht ernst nehmen, sind jünger als ich und hatten noch nie im Leben dreckige Hände, und von denen muss ich mir ein halbes Jahr alles gefallen lassen.

Die RS hat mir bisher gezeigt, das ich psychisch doch noch nicht ganz so stabil bin, wie ich selbst von mir glaubte.

Ich kann mir nicht vorstellen so noch 20 Wochen weiter zu machen, deshalb habe ich mir überlegt zum PPD zu gehen. Aber wie genau ist der Ablauf, wenn ich dahin gehe? Muss ich nachher zum Zivildienst/Schutz oder werde ich ganz untauglich? Ich bin nun schon 22 Jahre alt und würde am liebsten einfach zahlen und keine Zeit vergeuden mein Leben in den Griff zu kriegen.

Für konstruktive Antworten danke ich im Voraus, bedenkt das ich ausnahmsweise kein "Hass-auf-Armee-und-alles"-Typ bin, ich unterstütze das Militär voll und ganz, bin aber absolut nicht der richtige Typ dazu.

 
Das wichtigste ist darüber zu reden und nicht leise verkümmern!

Als erstes würde ich mal mit dem Kameraden reden und herausfinden ob diese auch stellenweise überbelastet sind. Ihr müsstet ja eine Kommandantenstunde mit dem Kadi allein haben. Dort könnt ihr euch melden und mit ihm darüber reden. Bei und gab es quasi das selbe auch auf Stufe Zug.

Wenn es nur dich allein betrifft, könntest du mal eine Liste machen mit dem Punkten die dich deiner Meinung nach belasten und dich dann mal mit einem Zfhr oder Grfhr, dem du vertraust und nicht für einen Vollidioten hältst, darüber zu unterhalten. Du kannst dich auch direkt an den Kadi wenden. Kannst du z.B. via 6.005 machen (musst du auch nicht a d Dw machen)

Falls sich dein Kader wirklich wie die Hunde benehmen und du deine Rechte verletzt siehst, kannst du als letzte Massnahme auch eine Dienstbeschwerde schreiben.

Lies am besten noch das Dienstreglement. Dort steht viel interessanten drinnen. Und falls du dich "traust" kannst du dann auch deine Kader damit konfrontieren. Interessant könnte hier z.B. sein Art. 12 und 17:

Art 12

4 Der Vorgesetzte ist für das Wohl und den Schutz seiner Unterstellten verantwortlich.

[...]

Art 17

Vorgesetzte und Unterstellte begegnen sich in gegenseitiger Achtung. Sie vertrauen

einander und setzen sich dafür ein, den Zusammenhalt und die Leistungskraft des

Verbandes zu stärken. [...]

Um weitere Ratschläge geben zu können müsste man wissen, was denn genau die Probleme sind. Dann könnte man auch beurteilen ob es wirklich ein Fehlverhalten des Kaders ist oder du allenfalls wirklich eher untauglich bist.

 
Danke dir vielmals für die Antwort!

Meinen Kameraden geht es grundsätzlich gut, es gibt schon einige welche einfach einen riesen "Anschiss" haben, aber sonst keine Probleme.

Wie Hunde benehmen sich die Kader eigentlich nicht, die Gruppen- sowie der Zugführer sind eigentlich sogar als "halbwegs normale Menschen" einzustufen, aber alles höhere hat schon einen Schuss ab.^^

Das Problem liegt aber nicht an den anderen sondern bei mir persönlich. Klar sind die Kader nicht wahnsinnig Menschenfreundlich, jedoch habe ich genug Selbstachtung um mich von denen nicht beeindrucken zu lassen.

Ich habe einfach Schiss davor, das wenn ich mich doch noch zum PPD traue ich einfach als Simulant abgestempelt werde, ich habe mich so gut wie möglich im Internet informiert, da hat es massenhaft Fälle von Leuten welche einfach einen Anschiss hatten und so rauskommen wollten.

 
Dir scheint es nach deiner Beschreibung v.A während der Nacht (kein Schlaf, aufwachen etc.) schlecht zu gehen. Wie wäre es mit Zivildienst (soweit ich weiss kaum auswärts übernachten) oder Zivilschutz? Aus der Ferne kann und soll das niemand hier beurteilen, am Besten setzt du dich mit dem PPD in Verbindung und erläuterst deine Probleme. Die Leute dort haben wohl ab und an mit Simulanten zu tun, jedoch werden sie dich sicherlich anhören und dir bestmöglichst helfen.

MfG Hopeful

Ich will dir hier nichts unterstellen, sei dir jedoch wirklich sicher, wenn du die RS abbrichst. U.U kann so etwas auch negative Konsequenzen bei der Arbeitsplatzsuche etc. haben, weshalb diese Schritte nur gemacht werden sollten, existiert wirklich ein gravierendes Problem.

 
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Danke dir, ja Nachts aber auch Tagsüber.

Habe ich mir auch schon überlegt, jedoch dauert dies ja noch länger als die normale RS, da würde ich vorher halt diese durchziehen...

Was mich einfach interessieren würde, ob der PPD einfach zwischen doppel UT und "macht nichts" unterscheidet, oder ob er auch Leute zum Zivildienst schickt.

Wenn ich sie wirklich abbreche, sollte ich wenigstens da keine Probleme haben, da ich momentan Angestellt bin und einen Beruf habe, wo man schnell wieder etwas findet.

 
Bin mir jetzt nicht sicher ob du etwas verwechselst...Zivildienst kannst du aus der RS ein Gesuch stellen und solltest ohne Probleme reinkommen (Zivildienst = Militärdiensttauglich). Zivilschutz ist für die Militärdienstuntauglichen und "Nur Bezahlen" ist für die Mil.&Schutzdienstuntauglichen.

Wenn die Probleme nur an der "Struktur" des Militärs liegen, wird dich der PPD wohl an den Zivildienst verweisen (welcher, wie du bereits sagtest, länger dauert). Ist das aufgrund deiner Probleme auch nicht möglich, kommst du wohl in den Zivilschutz. Erst als letzte Möglichkeit bekommst du 2x UT.

MfG Hopeful

 
Danke dir, doch in den Unterschied habe ich mich letztens eingelesen. ;-)

Ich frage mich nur, ob man wenn man obendurch und nicht körperlich spinnt nicht gleich den Doppel-UT bekommt. Hat da jemand Erfahrungswerte dazu?

 
@miha

Es gibt gutes Kader und es gibt auch schlechtes. Ich kenne dein Problem sehr gut, da ich auch einer der älteren Rekruten in meiner RS war. Das ist ein Problem welches das Milizsystem nun mal hat. Kleiner Trost, spätestens in den WK's wirst du damit keine Probleme mehr haben.

Zur RS

Sei dir deiner Rechte bewusst. Nach meinem beinahe Beinverlust kam ich ins KP (+ wurde um geteilt in Büroord) und wurde gleich am ersten Tag schikaniert indem ich immer das KP anmelden musste. Natürlich liess man die Türe offen und man setzte mich in die hinterste Ecke mit dem Rücken zur Tür ( jedes versäumte Anmelden gab +10 Liegestützen). Ich suchte dann das Gespräch mit dem Fou Fou Aspiranten und sagte ihm deutlich, in die Augen, dass sein Verhalten unter aller Sau ist und wenn das nicht aufhört, das ich eine Dienstbeschwerde einreichen werde. Kurz darauf hörte das Ganze auf und führte gar dazu dass der Aspirant hinschmiss.

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