Offizier bei den Sanitätstruppen auch ohne Medizinstudium?

Moya

Neuer Benutzer
19. Nov. 2012
7
0
2
Hallo zusammen

Im Januar gehe ich an die Rekrutierung und möchte gerne Sanitätssoldat oder Spitalsoldat werden. Allerdings möchte ich, falls ich den Vorschlag kriege, auch weitermachen.

Jetzt kam in der Diskussion mit einigen AdA am WE die Frage auf, ob bei den Sanis alle Kader Medizin studiert haben müssen oder nicht.

kann mir jemand da weiterhelfen?

(also ich könnte auch meinen Vater fragen, der ist Oberstleutnant, aber ich möchte erstmal die Rekrutierung überstehen, dann kann ich ihn immernoch in mein Vorhaben einweihen, schliesslich traut er mir als Frau den Dienst nicht zu.)

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Moya,

Erst einmal möchte ich dir zu deinem Mut gratulieren. Ich wünsche dir viel Glück an der Rekrutierung.

Zu deiner Frage: Du kannst bei den Sanitätstruppen auch ohne Medizinstudium weitermachen, z.B. als Sanitäts-Gruppenführer oder Sanitäts-Zugführer. Für beide Optionen ist das Medizinstudium keine Voraussetzung. Ebenso stehen dir die Optionen zum Hptfw oder Fourier offen.

Wer Medizin studiert, macht in der Regel den Militärarzt, welches primär eine Stabsfunktion ist. Militärarzte können ausschliesslich Personen werden, welche über ein in der Schweiz gültiges Arztdiplom verfügen.

Die Führungsfunktionen Sanitäts-Gruppenführer bzw. Sanitätszugführer haben hingegen keine "Berufsbeschränkung", eine spezifische zivile Ausbildung ist zum erlangen dieser Funktionen nicht notwendig.

Sofern du einen Gesundheitsberuf erlernen willst (oder bereits hast), steht dir als Frau ebenfalls der Rotkreuzdienst offen, dessen Rekrutenschule ist verkürzt. Auch im Rotkreuzdienst kannst du ohne Medizinstudium weitermachen.

Persönliche Bemerkung nebenbei: Spitalsoldaten werden primär in stationären Einrichtungen (Notspitäler, zivile Spitäler) eingesetzt, während die San Sdt im Feld eingesetzt werden und lernen, die medizinische Erstversorgung im Feld durchzuführen. Ich persönlich finde die Funktion San Sdt wesentlich spannender als Spit Sdt.

 
Super, danke für die schnelle Antwort

ich persönlich finde San Sdt auch viel spannender. Der Spit Sdt wäre nur ne Option, wenns nicht anders geht. Aber grundsätzlich werde ich, wenn man mich nach meinen Prioritäten fragt einfach dreimal Sanitätssoldat sagen^^

 
Auszug aus Miljobs.ch:

Der Sanitätssoldat braucht eine gute körperliche und hohe psychische Belastbarkeit, denn er wird Verletzungen in allen Schweregraden begegnen. Der Sanitätssoldat ist auf einer Sanitätshilfsstelle eingesetzt, dort, wo eine erste ärztliche Versorgung stattfindet. Seine Aufgabe ist es, die Sanitätshilfsstelle zu betreiben, den Arzt bei seiner Arbeit zu unterstützen und die befohlenen Behandlungen am Patienten zu übernehmen.

Es gehört zu seinen Aufgaben, auf sogenannten Sanitätspatrouillen die Verwundeten einzusammeln, um sie der ärztlichen Erstversorgung zuzuführen. Ein Einsatz bei jedem Wetter, der auch äusserst anstrengend werden kann.
Meine Frage an dich, die du dir ev auch selbst stellen soltest:

- Kannst du einen 100Kg schweren Mann stützen, tragen, bewegen?

- Kannst du einen 100Kg schweren Mann zu zweit mit einer Trage transportieren?

Ich will dir nix ausreden. Ich bin nur sehr skeptisch, wenn Frauen Sanis werden wollen.

Bist du dir wiklich bewusst, welche Verantwortung du auch schon als Soldat(in) haben wirst?

Wenn eine Frau den eigenen Rucksack nicht selbst tragen kann, kann der Kamerad helfen. Als Sani wird das schwer und ist lebensgefährlich. Nicht für dich, sondern für "deinen" Patient.

Ich finde, Spit Sdt passt da besser.

 
@scarabani

hab Erfahrung damit Leute rumzuschleppen, auch Grosse und Schwere. Ich kann einen 100kg Mann nicht alleine tragen, nein, aber ich kenne viele männliche AdA die das nicht können und trotzdem Sani sind.

Hab Jahrelange Pfadierfahrung was Rucksacktragen anbelangt, und ja, ich konnte auch schon mit 16 ein 25Kg Zelt alleine über den Zeltplatz tragen, ich war Matchef. Ja,meine Packung wird schwerer sein, aber alles eine Sache von Willen und Training

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
- Kannst du einen 100Kg schweren Mann stützen, tragen, bewegen?

- Kannst du einen 100Kg schweren Mann zu zweit mit einer Trage transportieren?
Die Frage ist berechtigt. Stützen und bewegen sollte kein Problem sein. Da gibt es verschiedene Techniken. Beim Tragen muss ich dir aber auch recht geben. Das können längst nicht alle AdA's nur ist das Bergen nicht deren Hauptaufgabe. Selbst das Transportieren mit der Trage (laufen, kriechen, Fenster, ...) ist sehr anstrengend. Ihr werdet das aber auch noch unter zusätzlicher Erschwerniss bewerkstellen müssen. Ich hatte z.B. in der OS einen 10km Marsch, einer auf der Trage, sechs die abwechselnd zu viert trugen. Das ganze noch im AC-Vollschutz. In dem Umfang dürfte es bei dir dann wohl nicht sein, aber stell dich auf solche Übungen ein.

STI

 
Ich will dir nix ausreden. Ich bin nur sehr skeptisch, wenn Frauen Sanis werden wollen. Bist du dir wiklich bewusst, welche Verantwortung du auch schon als Soldat(in) haben wirst?

Wenn eine Frau den eigenen Rucksack nicht selbst tragen kann, kann der Kamerad helfen. Als Sani wird das schwer und ist lebensgefährlich. Nicht für dich, sondern für "deinen" Patient.

Ich finde, Spit Sdt passt da besser.
Hier sollte das Geschlecht nun wirklich keinerlei Rolle spielen, sondern ausschliesslich die individuelle Leistungsfähigkeit. Wenn Moya die 80 Punkte im Sporttest absolviert, sollte sie in der Lage sein, die San RS erfolgreich zu bestehen. Es gibt immer "stärkere" und "schwächere", auch unter den San Sdt. Es ist bei Weitem nicht jede® in der Lage, einen 100kg Mann zu stemmen (und es muss auch nicht jeder dazu in der Lage sein!). Geschlecht hin oder her. Unter den San Sdt gibt es doch einige Frauen, und diese sind - meiner Erfahrung nach - sehr engagiert und bei weitem nicht die "Schwächsten". (Etwas anders sieht es beim RKD aus, doch AdRKD haben auch nicht die gleichen Aufgaben).

Ich finde, San Sdt ist Frau mit mindestens 80 Punkten im Sporttest auf jeden Fall die bessere Wahl als Spit Sdt.

 
Scara spricht aus erlebter Erfahrung, deshalb ist sein Einwand durchaus berechtigt. Gewisse Bilder liessen tatsächlich nicht auf eine gelungene Rettung durch wAdAs schliessen.

 
Scara spricht aus erlebter Erfahrung, deshalb ist sein Einwand durchaus berechtigt. Gewisse Bilder liessen tatsächlich nicht auf eine gelungene Rettung durch wAdAs schliessen.
Nur weil du einmal eine Soldatin gesehen hast, welche ihren Job nicht richtig machen konnte, heisst dies noch lange nicht, dass alle Frauen grundsätzlich ungeeignet sind. So eine Verallgemeinerung ist unzulässig, auch wenn der Einzelfall auf einer wahren Begebenheit basiert.

Schliesslich kannst du auch nicht sagen, alle Thurgauer seinen Diebe, nur weil du einmal einen Thurgauer bei einem Diebstahl beobachtet hast.

 
War nicht einmal und war nicht nur ein wAdA. Aber bezüglich Verallgemeinerungen gebe ich Dir natürlich Recht.

Btw, aufgrund meiner Aussage kannst Du nicht daraus schliessen war er/wir gesehen haben und was nicht. Also könnte Dein Einwand u.U. unbegründet sein.....

 
Ich werd jetzt mein Training intensivieren und auch nach Tipps einer wAdA optimieren und dann mal sehen, was dabei rauskommt.

Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.

Ich denke einfach dass in vielen Köpfen wenns um wAdA geht einfach das Bild einer Kampflesbe oder aber eines unfähigen kleinen Mädchens eingeprägt ist.

Es gibt durchaus Frauen, die weder das eine noch das andere sind,nur fallen eben die negativen Beispiele viel eher auf.

Ich kenne meine Leistungen und weiss um meine Stärken und Schwächen und deswegen werd ich mich auch nicht rechtfertigen.

Wär ich ein Kerl würde mich niemand fragen, wieso ich das möchte oder meine Kraft, Ausdauer und Befähigung anzweifeln.

Vorurteile hin oder her, ich geh meinen Weg, wems nicht passt, sein Problem. Soll nicht arrogant rüberkommen, aber ist nunmal meine Einstellung.

 
Bevor wir über Sie richten und den Vergleich Mann - Frau aus der Schublade holen, wäre es angebracht abzuwarten und Ihr viel Glück zu wünschen. Wir können immer noch über Sie herfallen wenn es nicht geklappt hat.

Es gibt genügend nicht motivierter Soldaten. Ich finde es toll und wünsche Ihr alles gute und viel Spass am Militär solche Frauen und Männer kann die Schweizer Armee immer brauchen.