Lange Haare

TomcatMurr

Neuer Benutzer
22. Okt. 2009
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Ich darf am Montag in die RS einrücken und habe (noch?) ca. schulterlange Haare.

Im Dienstreglement(http://www.admin.ch/ch/d/sr/510_107_0/a58.htm) steht dazu folgendes:

Die Haare sind sauber und gepflegt zu tragen; lange Haare dürfen nicht offen getragen werden. Die Haare dürfen die dienstliche Tätigkeit nicht behindern und die persönliche Sicherheit nicht gefährden. Das VBS kann die Einzelheiten regeln.
Die Frage ist, wie sich das nun in der Praxis auswirkt. Reicht ein Haarnetz? Muss ich es selber mitbringen (auf dem Zettel was ich alles am Montag mitbringen soll steht nichts), oder wird mir eines zur Verfügung gestellt?

Oder soll ich mir die Haare doch besser abschneiden lassen? Falls ja... wieviel darf ich noch dran lassen? Ich will nicht mehr abschneiden als nötig ;-) Oft wird erwähnt, dass die Haare den Kragen nicht berühren drüfen, aber ich glaube diese Definition kommt von den Deutschen? Zumindest konnte ich hier in keiner Verordnung etwas darüber lesen...

Evtl. hat jemand hier Erfahrung oder jemandem in der Gruppe gehabt, der am ersten Tag ebenfalls mit längeren Haaren erschienen ist.

 
Gegenfrage: Bei welcher Truppengattung darfst du einrücken?

 
Würde keins organisieren. Wen sie wollen das du ein Haarnetzt trägst wirst du sicher auch eins bekommen. 8)

 
Ich befürchte nur, dass wenn ich mit langen Haaren und ohne Haarnetz auftauche, sie eher wollen, dass ich mir eine 3mm Frisur machen lasse :roll:

 
Du hast wohl etwas zu viel "Full Metal Jacked" gesehen, was? :D

Mach dir keine Sorgen. Ein paar unserer Üm in der RS 2001 liefen auch mit Haarnetzen rum. Dies dient lediglich zu deiner eigenen Sicherheit.

Sobald du z.B. in engen Räumen mit Maschinen arbeitest bist du ein tolles Umfallopfer mit deiner Haarpracht. Ich denke da z.B. an unsere ehemaligen Fest Minenwerfer welche wirklich eng waren und bei denen man sich mit offen getragenen, langen Haaren mit Sicherheit in ernsthafte Gefahr gebracht hätte. :wink: ( Guck mal HIER )

Das mit dem Kragen kommt meines Wissens nicht von den Deutschen.

Es dient als grobe Richtlinie für ein gepflegtes Auftreten und gilt im übrigen auch für weibliche AdA.

Als ich vor ein paar Jahren wieder mal meine Haare wachsen lies, waren sie länger als bis zum Kragen. Ich habe sie einfach zusammengebunden und so meinen WK ohne Problem oder irgendwelche Hinweise/Fragen seitens der Vorgesetzten geleistet.

 
würde die haare jedoch schneiden. ist viel praktischer. und glaub mir, das haarnetz geht dir ab einer gewissen zeit mächtig auf den keks.

 
Auf dem Marschbefehl steht bei Punkt 3:

Die Haare sind sauber und gepflegt zu tragen; lange Haare dürfen nicht offen getragen werden. Die Haare dürfen die dienstliche Tätigkeit nicht behindern und die persönliche Sicherheit nicht gefährden.

D.h. wenn du sie zusammenbindest könnte das ja shcon fast reichen ;)

 
Ich hab Haare welche mir bis zum Bauchnabe reichen und werde diese bestimmt nicht abschneiden. Viele schneiden sich die Haare schlussendlich freiwillig ab wegen der Schuma etc. Da musst du halt selber wissen, ob du dir die pein aufdrücken möchtest, ständig die Haare zu sortieren und fixieren oder ob du es dir leicht machst und sie schneidest. Ich würde sie nicht schneiden :wink: .

 
@Sue

Die Schuma wird nicht das Problem sein solange du deine Haare nicht zu weit oben zusammenbindest. Genau Dort ist nämlich das kleine Netz welches am Hinterkopf halt gibt. D.h. wenn Übungen mit der Schuma auf dem Plan stehen die Haare so weit unten wie möglich zusammenbinden. ;)

Ach ja... ich erwarte von dir in den nächsten Wochen ein Foto mit Schuma, Helm und offenem Haar. Am besten noch auf der Seite runterhängen lassen. Mit deiner Haarlänge ist das bestimmt der Kracher. :D :roll: :wink:

 
Ganz ehrlich, bei uns gibt es keine AdA's mit längeren Haaren, aber ich kann mir einfach nicht vorstellen aus welchem Grund man mit denselben einrücken will.

1. Ist es unhygienisch, im Militär wird generell viel Sport betrieben und die Zeit danach ist nicht immer gegeben, um noch gross Haarpflege zu betreiben. Abgesehen davon kann man in den Kampftruppen davon ausgehen, dass man auch mal mehrere Tage ohne Möglichkeit zur Körperpflege im Wald herumwurzeln wird, und da sind lange Haare sicherlich kein Vorteil.

2. Steht der persönliche Individualismus in der RS nun einmal nicht mehr im Vordergund. Warum also kann man sich nicht anpassen und wenigstens für ein paar Wochen im Leben das persönliche Ego oder die vermeintliche Rebellion gegenüber dem System sein lassen? Schönheit liegt im Auge des Betrachters, zugegeben, aber Uniform und lange Haare beissen sich IMO ein wenig. Frauen ausgenommen, aber als weiblicher AdA in den Kampftruppen hat man sich dann meiner Meinung nach auch anzupassen.

 
@Alfa

Ich will hier keine Diskussion über lange Haare im Militärdienst anfangen.

Ich verstehe deine Betrachtungsweise und ja, es sieht unter umständen, gerade mit Haarnetz ziemlich idiotisch aus und entspricht nicht der typischen Vorstellung eines Schweizer Soldaten.

Wie es mit der Hygiene in der RS aussieht kann ich nicht beurteilen da ich in dieser Zeit keine langen Haare hatte. Allerdings haben wir in der RS keinen Sport betrieben was zeigt, dass nicht in jeder RS gleich viel sportliche Aktivitäten unternommen werden.

Der persönliche Individalismus steht nicht im Vordergrund, da hast du recht und damit werden unsere Fragesteller auch sehr bald konfrontiert werden. Allerdings ist und bleibt man trotz allen Bemühugen seitens der Vorgesetzten ein Idividuum mit ganz persönlichen körperlichen Eigenschaften die unabänderlich sind. Darüber ob die Haarlänge eine dieser Eigenschaften ist könnte man sich jetzt streiten. Im Dienstreglement ist es jedoch klar geregelt, was allerdings nicht ausschliesst, das man sich mit seiner Haarpracht den einen oder anderen Vorgesetzten mit Sicherheit nicht gerade zum Freund macht.

Die Regelung im Dienstreglement ist in meinen Augen eine klevere Lösung da sie offiziell zwar längere Haare erlaubt und so mit der Zeit geht, aber die Nachteile nicht erwähnt.

1. Je nach Truppengattung wird man entgegen einer möglichen rebellischen Haltung gezwungen sein seinen Haarschnitt zu ändern.

Stichwort "Gruppenzwang". Und ja meine lieben Rekruten, das gibt es noch und hat nichts mit ungewollter Anpassung welche gegen die eigenen Prinzipien verstösst zu tun sondern viel mehr mit der immer wieder erwähnten Kameradschaft im Militärdienst. ;)

2. Lange Haare sind nicht einfach zu pflegen, gerade wenn man ein paar Tage im Feld ist. Das diese unter mehrtägiger körperlicher Ansträngung ohne Möglichkeit sich zu waschen schnell anfangen zu "müffeln" ist fakt. Hier tut der Rest der Truppe seine Arbeit und wird den "Langhaar-Rekruten" darauf hinweisen (siehe 1.).

3. In der RS fehlt einem mit Sicherheit die Zeit sich wie aus dem Zivilleben gewohnt um die langen Haare zu kümmern. Der Rekrut wird die Wahl haben sich einen neuen Haarschnitt zu verpassen oder die Mühe auf sich zu nehmen. Da je nach Truppengattung die physische und psychische Belastung recht hoch ist, wird man sich zweimal überlegen ob man diese zusätzliche Mühe auf sich nehmen will.

4. Für manche Leute vieleicht unvorstellbar, aber beim Blick in den Spiegel wird man sich vieleicht doch etwas idiotisch vorkommen weil lange Haare und Uniform einfach nicht so recht zusammenpassen wollen. ( Besonders auffällig wird es beimTragen des Barett :wink: )

Auch wenn ihr euch das bis jetzt vieleicht noch nicht vorstellen könnt, aber so manch einer findet Gefallen an seinem Aussehen in Grün und wird von alleine merken, dass sein Haarschnitt das einzige ist was noch nicht so recht zum restlichen Aussehen passen will.

Worauf ich hinaus will ist, dass das Dienstreglement zwar eine klare Vorgabe gibt was erlaubt ist und was nicht, aber alle weiteren Faktoren absichtlich nicht erwähnt werden, bzw. nicht erwähnt werden können. Mein Rat an euch ist mit langen Haaren einzurücken wenn ihr so sehr an ihnen hängt. Aber seid darauf vorbereitet, dass sie euch zur Last werden können.

So manch einer aus meiner RS hatte am ersten Wochenende ein Termin beim Coiffeur.

Ich selbst habe lediglich einen dreiwöchigen WK mit längeren Haaren absolviert. Wir hatten 24h Ruhezeit zwischen unseren Einsätzen und selbst da wurden meine Haare manchmal zur Last.

Kleiner Tip am Rande: lasst euch lieber einen Bart wachsen. Der bringt sehr viel mehr Vorteile - Stichwort "Rasurkontrolle" ( gillt natürlich nicht für die weiblichen AdA. ). :D

 
@Stollenfuchs: Kein Problem, soll ja auch meinerseits kein persönlicher Angriff auf Personen mit etwas längeren Haaren sein. ;)

Frei im Sinne eines Forums habe ich jetzt aber doch noch einige kleine Bemerkungen. Es versteht sich von selbst dass ein zukünftiger Nachschubsoldat während der RS nicht im selben Ausmasse sportlich gedrillt wird wie ein Grenadier oder Aufklärer, von dem her ist es natürlich von der Truppengattung abhängig. Ich kann natürlich nur aus eigenen Erfahrungen sprechen da ich nur meine eigenen persönlichen Erfahrungen als Referenz habe. Wir hatten tatsächlich viel Sport ;) Wie dem auch sei, garantiert in jeder RS wird man oft lange Tage und kurze Nächte haben, und die Körperpflege wird daher manchmal einfach zu kurz kommen, ob man will oder nicht.

Ein interessanter Punkt, welcher du angesprochen hast, sind die Kameraden welche je nach Ausmass des "Haarproblems" eventuell darunter zu leiden haben. Solche Auswüchse unterliegen aber, wie du das auch schon gesagt hast, i.R. der Selbstregulation innerhalb der Gruppe.

Zum Individualismus: Ein jeder hat seine eigene Persönlichkeit und wird diese nicht am Kaserneneingang abgeben, und eigentlich ist dies ja auch das lässige am Militär, dieser Mikrokosmos mit einem Querschnitt durch die ganze Gesellschaft hindurch. Nur eine gewisse Anpassungsfähigkeit ist IMO einfach unabdingbar für einen "angenehmen" Dienst.

Deshalb finde ich z.B. die Ansicht der KameradIN lustig, welche sich freiwillig für den Militärdienst entschieden hat, sich sogar noch in die Kampftruppen einteilen lässt, und sich dann weigert sich wenigstens haarmässig anzupassen. Was soll das?! Da sei es mir gestattet, die Motivation für den Dienst an der Waffe zu hinterfragen.....

Zum Bart in der RS: Ist weniger zu empfehlen, je nach Schule wird die Abdichtung der Schuma noch mit Tränengas getestet, und mit einem Bart ist diese einfach nicht gewährleistet. Und da spreche ich tatsächlich aus Erfahrung ;) Gab schöne Bilder.....

 
Oha, die ABC Ausbildung in der RS habe ich bei meinem Tip mit dem Bart ganz vergessen. Meine Wenigkeit kam damals nur mit Bananengas in Kontakt. Spätestens beim Einsatz von Tränengas wird man sich aber freiwillig einen Babyarsch im Gesicht verpassen, da hast du recht. :D

Aber zum Glück stehen nicht bei allen Truppengattungen und Funktionen ständige ABC Übungen auf dem Program. Mit guten Kontakten zu den nächsten Vorgesetzten lassen sich viele nützliche Informationen beschaffen um auf allfällige Übungen mehr oder weniger gut vorbereitet zu sein und sich schnell noch rasieren zu können. Allerdings, und das sei den neuen Rekruten hier ans Herz gelegt, nie mit 100% Sicherheit. ;)

Mein Tip bezog sich vorallem auf meine Erfahrungen aus dem WK.

Da ich zivil auch Träger eine gepflegten Bartwuchses bin, rücke ich auch mit selbigem in den alljährlichen WK ein was dort gewisse Vorteile mit sich bringt. Gerade als Werk Sich Soldat hat dieser, richtig eingesetzt mit grimmigem Blick, eine durchaus dominante Wirkung auf Stabsoffiziere welche mal eben schnell schnell mit vorgetäuschtem Zeitdruck durch die Kontrolle schlüpfen wollen. Die tiefe Stimme und das selbstsichere stramme Aufrteten tut sein übriges. Nicht um sonst heisst es oft, "Soldat Stollenfuchs, du stehst am Metalldetektor-Tor". :roll:

Aber back to topic...

Du hast es schon richtig herausgelesen.

Meine Aussage lässt sich so zusammenfassen:

Lass ihnen ihre Haarpracht, denn sie werden sich früher oder später "freiwillig" davon trennen (müssen).

Dienstreglement hin oder her, mit kurzen Haaren ist der Dienst in jeder Hinsicht angenehmer, insbesondere bei den Kampftruppen. Aber das werden unsere Rekrutinnen und Rekruten schon noch selbst herausfinden. Wir wollen ihnen doch nicht einen Tag vor der RS schon die Vorfreude nehmen, oder? :roll: :wink:

 
Ich gebe mal noch meinen Senf dazu bevor ich nicht mehr dazu komme da ich morgen nach Payerne ins Exile muss 8) , scherz bei seite; man muss ja nicht gleich ne Glatze zulegen, aber es ist viel praktischer morgens aufzustehen und unter zeitdruck nicht noch die Haare kämen muss oder so... und beim rasieren, ohne Bart kann man schnell übers Kin und so rutschen und alles ist wie nen Baby Popo :lol: ohne grossen Aufwand...

Ich denke dass Kurze Haare und kein Bart die RS erleichtern :wink: