Selbstverständlich steht es dir immer frei, in den Zivildienst zu wechseln und das Gesuch hierfür einzureichen. Als Folge wirst du deine verbleibenden Diensttage mal 1.5x zu Gunsten der Bevölkerung im Zivildienst absolvieren. Mindestens 6 Monate davon am Stück. Genauere Details lassen sich ganz einfach ergoogeln. Sollte als Uniabsolvent keine grosse Herausforderung sein.
Doppel-UT zu werden ist hingegen aufwendiger und hat andere Konsequenzen zur Folge. Es wird dich sicherlich kein Militärarzt resp Psychologe UT schreiben, nur weil du zum Weitermachen gezwungen wirst. Es steht dir jedoch wiederum frei, einen zivilen Arzt oder Psychologen aufzusuchen, Sitzungen zu buchen und versuchen die entsprechende Fachperson davon zu überzeugen, dass du jetzt plötzlich nicht mehr militärdiensttauglich bist. Die Kosten müsstest du aber selber Tragen, da dur während deiner Dienstzeit Militärversichert und entsprechend verpflichtet bist, wenn immer möglich dich in die militärische ärztliche Obhut zu begeben. Zivile Konsultationen werden nur in Ausnahmefällen und nach Rücksprache mit dem Sanitätsdienst der Armee übernommen. Als Folge einer "erfolgreichen" doppel-UT Umteilung musst du dann jedoch 11 Jahre lang die Wehrpflichtersatzabgabe zahlen, welche 3% deines steurpflichtigen Einkommens entspricht, mindestens 400 CHF p.a..
Die Frage die du dir persönlich stellen musst, ist es dir entweder den finanziellen oder den zeitlichen Aufwand wert oder beisst du vielleicht in den für dich sauren Apfel und leistest eine RS mehr als Kader. Es steht dir auch immer noch frei, mit dem Berufspersonal zu sprechen und versuchen ihnen deine Gründe zu schildern, weshalb du deiner Ansicht nach nicht weiermachen kanst resp solltest. Als Tipp was in solch einem Gespräch nicht funktionieren wird sind Drohungen à la "wenn ich Weitermachen muss, gehe ich in den Zivildienst". Solche Sprüche sind sie sich gewohnt und fallen auf keinen fruchtbaren Boden. Geh die Sache objektiv an, wäge für dich ab, was deiner Meinung nach das richtige für dich ist und entscheide entsprechend. Als kleinen persönlichen Input noch, ich wollte ursprünglich auch nicht in die RS, hatte an der Aushebung sogar ein Arztzeugnis dabei, wurde jedoch trotzdem diensttauglich eingestuft. Mittlerweile habe ich über 800 Diensttage angesammelt, konnte Führungs- und Auslandserfahrung sammeln und trotzdem meinen zivilen Weg gehen.