Gesuch Waffenlos während RS

navas11

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08. Juli 2012
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Hallo zusammen

Ich bin diese Woche in die RS eingerückt und habe bemerkt das ich aus verschiedensten Gründen einen waffenlosen Dienst machen will (Die Gründe hierfür sind für die Beantwortung der Frage nicht relevant). Ich habe nun auf Auftrag vom Zugführer ein 6.5 ausgefüllt und dieses ihm abgegeben. Muss ich wenn ich heute einrücke die Waffe wieder fassen oder kann ich solange das Gesuch hängig ist waffenlos unterwegs sein? Wenn ja bitte nennt mir einen Verweis darauf im DR oder ähnliches.

Besten Dank

Freundliche Grüsse

navas

 
Kann jetzt aus dem FF keinen Verweis aus dem DR machen.

Waffenlos, wie schon von deinem Zfhr gesagt 6.5 an Kadi für PPD (Psychologisch-Pädagogischer Dienst) beantragen mit einem Vermerk für Waffenloser Dienst.

Solange du keinen Eintrag im DB für Waffenlos hast, musst du die Waffe mitnehmen resp handhaben. Dies kann jeweils dauern, da der PPD v.a am Anfang eine rechte Warteschlange hat.

Wichtig ist auch, dass man in deiner Funktion überhaupt Waffenlosen Dienst durchführen kann. Es bringt nichts, wenn ein Füsel ohne Waffe Dienst verrichtet.

 
Der Grund für einen Dienst ohne Waffe ist schon noch relevant. Man unterscheidet zwischen Gewissensgründen (Waffenloser Dienst) oder medizinischen/psychischen Gründen (Schiessuntauglich)

Waffenloser Dienst:

Bei Gewissensgründen (z. Bsp. Deine Religion verbietet den Waffengebrauch) ist ein offizielles Gesuch um Waffenloser Dienst einzureichen. Wie das geht, erfährst du hier: http://www.vtg.admin.ch/internet/vtg/de/home/militaerdienst/rekrut/rekrutierung/spezielles/waffenloser.html

Ein solches Gesuch wäre natürlich nicht termingerecht eingereicht worden. Es gäbe keine rechtliche Grundlage, die Ausbildung an der Waffe zu verweigern.

Schiessuntauglich

Wenn du jedoch aus medizinischen/psychischen Gründen die Waffe nicht handhaben kannst, ist der obgenannte Weg der Richtige und könnte letztendlich zu einem neuen Tauglichkeitsentscheid: tauglich/schiessuntauglich führen.

Ob du deine Waffe noch auf Dir tragen musst, bis über dein Anliegen entschieden wurde, steht in keinem Reglement. Bei medizinisch/psychischen Gründen könnte es aber eher der Fall sein. Ganz nach dem Motto: Vorsicht ist besser als Nachsicht.

 
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Schiessuntauglich

Wenn du jedoch aus medizinischen/psychischen Gründen die Waffe nicht handhaben kannst, ist der obgenannte Weg der Richtige und könnte letztendlich zu einem neuen Tauglichkeitsentscheid: tauglich/schiessuntauglich führen.

Ob du deine Waffe noch auf Dir tragen musst, bis über dein Anliegen entschieden wurde, steht in keinem Reglement. Bei medizinisch/psychischen Gründen könnte es aber eher der Fall sein. Ganz nach dem Motto: Vorsicht ist besser als Nachsicht.
Ich fühle mich überhaupt nicht wohl mit der Waffe in der Hand: Einerseits habe ich zuwenig Kraft die Waffe zu halten/richtig zu bedienen und andererseits bin ich aufgrund Schlafmangels nicht konzentriert genug und zudem aggressiv und ich kann IMHO nicht verantworten eine Waffe zu tragen. Also würde ich mich schon eher als schiessuntauglich einstufen. Kann ich mich weigern die Waffe zu tragen und auf das "Gesuch" verweisen?

Besten Dank für eure Antworten.

PS: in meiner Funktion braucht es keine Waffe (Bürojob)

 
Du kannst dich eigentlich nicht weigern. Jedoch hilft ein gutes Gespräch mit dem Zfhr schon weiter. Er und der Kp Kdt werden dann vorerst entscheiden. Verweigerung birgt nur Probleme.

Hake auch beim Feldi oder Zfhr nach, wie das mit deinem Termin steht.

 
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In dem Fall wäre es eigentlich sinnvoll gleich ganz auf Militärdienst zu verzichten.

Davon abgesehen: ein Soldat ohne Gewehr ist irgendwie ein bisschen wie ein Maler ohne Farben und Pinsel.

 
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In dem Fall wäre es eigentlich sinnvoll gleich ganz auf Militärdienst zu verzichten. Davon abgesehen: ein Soldat ohne Gewehr ist irgendwie ein bisschen wie ein Maler ohne Farben und Pinsel.
Zivildienst ist für mich keine richtige Option, bringt u.a. den Nachteil mehr Tage (nicht Stunden, aber Tage). Besser ohne Waffe als Gefahr für die eigene Truppe...

 
ich habe in etwa das gleiche durchgemacht. aus psychischen gründen habe ich das schiessen verweigert. hatte das glück, einen guten zugführer zu haben, der das sofort respektiert hat. danach folgte gespräch mit dem kadi, gespräch mit demm ppd und schliesslich tbr im rekrutierungszentrum beim psychologen. der hat mich dann für tauglich / schiessuntauglich gestempelt.

bis zum definitiven entscheid hatte ich die waffe noch, musste auch manipulieren usw., alles ausser schiessen. putzen dafür jedes mal (hatte dafür immer das sauberste gewehr vom zug). am anfang musste ich dann auch noch auf den schiessplatz mit und zuschauen oder den schiessstand putzen. konnte dann ab ca. woche 3 die c1 ausbildung machen, da stand die waffe nur noch rum.

der kadi hat mir damals angeboten, mich innerhalb der kompaniefunktionen umzuteilen. Konnte zwischen betriebssoldat und büroordonanz entscheiden und habe ich mich für zweiteres entschieden. da ich mich da immer kooperativ gezeigt habe, ging das alles eigentlich recht reibungslos.

rechtlich gesehen war es eigentlich eine dienstverweigerung, da es aber intern geregelt wurde, galt der grundsatz wo kein kläger da kein richter. ich hatte nie irgendwelche disziplinarische konsequenzen aus meinem handeln.

im nachhinein betrachtet war es die beste entscheidung meiner dienstzeit. ich hatte interessante jobs während der rs, später in einem wk bat (kadifahrer und seine pers büroord) und zueletzt in einem dienstdet als unterstützung zum rs beginn.

Zitat: "Davon abgesehen: ein Soldat ohne Gewehr ist irgendwie ein bisschen wie ein Maler ohne Farben und Pinsel."

kann ich so überhaupt nicht unterstützen. durch meine schiessuntauglichkeit bin ich auf jeden fall ein viel motivierterer soldat geworden und konnte somit sicher meinen teil zu dieser armee beitragen. es braucht nicht nur die auf dem schlachtfeld, sondern auch gutes personal im rückwertigen.

 
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Wichtig ist auch, dass man in deiner Funktion überhaupt Waffenlosen Dienst durchführen kann. Es bringt nichts, wenn ein Füsel ohne Waffe Dienst verrichtet.
Als ich an der 3. TBR war, hab ich einen Füsel gesehen, der Waffenlos war. Er hat es mir zumindest so gesagt, er sei halt im Mat Mag zuständig, es sei wegen seinem Gehör.

Was aber Kampfhamster sagt, kann ich nachvollziehen.

 
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@Bürogummi: ich finde es einerseits positiv, dass du Dienst machst, andererseits finde ich es moralisch äusserst bedenklich.

Wir hatten in der Artillerie auch waffenlose Leute. Überspitzt gesagt ist es ein No-Go direkt mit dem Stgw auf Leute zu schiessen, aber sie mit Artilleriegranaten zu beschiessen ist dann wieder okay.

In anderen Funktionen ist das vielleicht nicht gleich so direkt, aber das Endergebnis ist das selbe, unterstützt du doch direkt Leute, die in die Situation kommen könnten, dass sie andere Menschen töten müssen und dabei evtl selber getötet werden.

Und ein waffenloser Soldat ist nunmal schlichtweg nur ein Tourist auf dem Gefechtsfeld, und auch Personal im Rückwärtigen Bereich kann mal in die Verlegenheit kommen eine Waffe einsetzen zu müssen. Dann lieber gleich Zivildienst.

@Navas: wenn du mit Waffe ein Risiko bist (was ich nicht glaube), dann bist du auch ohne ein Risiko. Probier's doch einfach mal.

 
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Wir hatten auch einen Truppenbuchhalter, welcher aus ähnlichen Gründen Waffenlos gemacht hat. -> Beim Kadi Antrag stellen, dass man die Waffe beim Feldi hinterlegen darf. Aus der Erfahrung wird vom PPD die Waffe eh jedem aberkannt, der sie nicht behalten möchte.

Meine persönliche Meinung dazu: Ich sehe es grundsätzlich gleich wie Kampfhamster, probieren geht über studieren. Oder im Detail:

Ich fühle mich überhaupt nicht wohl mit der Waffe in der Hand: Einerseits habe ich zuwenig Kraft die Waffe zu halten/richtig zu bedienen
Übungssache. Wo ein Wille ist, ist ein Weg. Wer bis zur RS keine oder eine schlechte Haltung zur Waffe aufgebaut hat, für den kann es anfangs störend ja beängstigend sein. Aber wer klar denkt, weiss wie die Waffe sicher zu handhaben ist. Bedenke: Die Waffe selber ist nur tote Materie. Der Bedienende macht den Unterschied.

und andererseits bin ich aufgrund Schlafmangels nicht konzentriert genug und zudem aggressiv und ich kann IMHO nicht verantworten eine Waffe zu tragen.
Tönt für mich ein bisschen nach einem "gesuchten" Grund. Falls du das Autopermis hast: Manchmal bist du auch aggressiv nach einem harten Arbeitstag, müde, schlecht drauf, whatever. Darum das Fahrzeug und den Brief abgeben kommt dir aber sicher nicht in den Sinn oder? Du lernst viel mehr, die Gefühle zu kontrollieren. Genau das ist eines der schönen Dinge, die man im Militär erfahren kann. Wie man unter erschwerten Bedingungen funktioniert.

 
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Ich fühle mich überhaupt nicht wohl mit der Waffe in der Hand: Einerseits habe ich zuwenig Kraft die Waffe zu halten/richtig zu bedienen
Dazu noch kurz etwas:

im Schiesslehrer-Lehrgang hatten wir ein Mädchen dabei, die ca 1,57m gross war und mit nassen Kleidern ganz knapp 50kg auf die Waage gebracht hat.

Sie hat den Kurs bestanden und war in der Handhabung der Waffe wirklich gut.

Ich selber wiege selber auch keine 60 kg, wie gross und schwer bist du?

 
Zivildienst ist für mich keine richtige Option, bringt u.a. den Nachteil mehr Tage (nicht Stunden, aber Tage). Besser ohne Waffe als Gefahr für die eigene Truppe...
Naja, primär bist du ja eine Gefahr für dich selbst. Offenbar kann die Situation nicht derart schlimm sein, dass dich die paar Zivildiensttage mehr abschrecken als der Gedanke, dich selbst oder andere (unschuldige) Personen zu verletzen oder gar zu töten.