Ich stimme deinen Aussagen mehrheitlich zu; in der Theorie wäre der Wechsel nicht nötig. Zudem benötigt die Inf ebenfalls eine eigene Aufklärung, sei dies nun durch Späher oder die traditionellen Aufklärer. Da man sich entschieden hat, die Aufklärer abzuschaffen, ist es nahezu unmöglich, die Späher ebenso auszugliedern. Zudem müsste für den Sensorwirkungsverbund mindestens der alte Mw-Beobachter als Funktion wieder eingeführt werden. Schlussendlich hätte man mit dem Wechsel schlicht nahezu das alte System: Aufklärer und SchS beim AZ SK (sei dies nun in einer Funktion oder deren zwei) und einen Mw-Beobachter/Aufklärer bei der Inf. Somit hätte die ganze Evolution rein gar nichts gebracht ausser Unruhe im System
Zum Punkt
Ausbildung: Die Ausbildungszeit ist in der Tat sehr, sehr knapp bemessen (auch wenn versucht wird, Teilgebiete bereits während der Grundausbildung einzubauen). Ich denke jedoch, dass dies nach einigen Schulen genügend routiniert ablaufen wird, sodass es möglich sein sollte, alle Bereiche ausreichend abzudecken. Natürlich kann nicht die gleiche Routine wie früher bei drei verschiedenen Funktionen erreicht werden; die Frage stellt sich jedoch, ob dies überhaupt nötig ist. Im Kriegsfall, bzw bei einer sich anbahnenden Gefahr, müssten alle Funktionen, vom Füsilier bis zum Falschirmaufklärer, eine mehrmonatige Ausbildung im zugeteilten Bat absolvieren, um sich an die Abläufe zu gewöhnen und die Fertigkeiten zu perfektionieren (ist so, ohne wenn und aber; die RS bildet nicht vollständig aus, sondern gibt einem nur die Grundwerkzeuge, nicht das Können eines professionellen Soldaten). Somit kann dann spezifisch nach Bedürfnis priorisiert werden (zB. ein Halbzug Mw-Feu, ein Halbzug Präzisionsfeuer) und der Handlungsspielraum ist immer noch gewahrt.
Zudem wird hier klar auf ein erkanntes Problem eingegangen: Die Armee hat zu wenig Aufklärungsmittel (siehe Post weiter oben); dies gilt auch für Gren Aufkl und SchS, welche gar nicht mehr oder vernachlässigbar selten ausgebildet werden (5-10 Mann pro RS, dh max 20 Mann im Jahr). Indem nun nicht noch geeignete Personen "verschwendet" werden für Mw und SchS, wird dies zusammengelegt, um diese Zahl zu erhöhen. Zudem kann eine Effizienzsteigerung erzielt werden, da wir anstelle von je einem Binom Mw, SchS und Aufkl nun einen Trupp Späher benötigen und somit mehr Trupps an verschiedenen Positionen stellen können. Es ist somit schlicht eine Abwägung, ob wie erwähnt ein top-ausgebildeter Spezialist auf seinem Gebiet selten eingesetzt werden sollte, oder ob man sich die Möglichkeit freihalten will, mit einem Beobachter direkt auch wirken zu können. Dies erhöht die Kapazität des SWV enorm und ermöglicht es dem Bat, flexibler zu reagieren.
Und auch Späher schiessen auf 1200m und treffen; wenn nun möglicherweise die Schussfrequenz nicht ganz so hoch ist wie bei traditionellen TEs, interessiert das niemanden, wenn gleichzeitig noch Mw Feuer ausgelöst werden kann. Auch hier gilt die Regel: 90% der Leistung für 30% der Kosten.
Zum
Wechsel zum AZ SK: Auch wenn ich diese Option eher als unwahrscheinlich erachte, wäre ich persönlich alles andere als abgeneigt. Dabei geht es mir nicht um den "AZSK Badge", sondern ganz praktisch um massiv erweiterte Möglichkeiten: Einerseits wäre eine richtige Selektion (wie sie bis anhin stattgefunden hat) wieder möglich, und zudem hätte man in 25 Wochen RS 7 Wochen mehr Zeit (da ja nach der WEA nur noch 18 Wochen in der Inf), den wie gesagt sehr straffen Stoffplan zu vertiefen. Die Selektion ist meines Erachtens zwingend notwendig, da auch über 100 Sportpunkte noch lange nicht heissen, dass man den Strapazen draussen gewachsen ist; zudem stellen sich viele den Sniper ziemlich cool vor, aber das Scharfschützenwesen in der Realität mit all seinen Unannehmlichkeiten eher weniger.
Ebenso hätte man somit die Möglichkeit, wichtige Einsatztechniken wie "Extraction Rope" überhaupt auszubilden. Und zu guter Letzt wäre es vom Finanziellen her einfacher, an die benötigten Materialien zu gelangen; so ist zum Beispiel ein SE151 als Funk für jeden Mann nahezu unabdingbar für eine korrekte Einsatzweise, ist aber zur Zeit nur selten verfügbar.