Vielleicht gibt es Unterschiede bei den Truppengattungen. Aber bei uns wurde während der DHU auch die Mannschaft sehr stark gefordert. Während der DHU befand sich unsere RS eine Woche lang im "Einsatz". Der Gegner konnte jederzeit und überall im Einsatzgebiet zuschlagen. Der Hauptunterschied lag somit darin, dass nicht mehr im geordneten Tagesbetrieb (0530 - 2300) sondern nach einem Dienstrad gearbeitet wurde. Dienstrad = Aufteilung der Kp in Einsatz-/Reserve-/Ruhe- und Wachelement. Dazwischen kommt PD/ID und Essen. Ein Zug kann demnach von 2200 bis 0600 im Einsatz sein, nach erfolgtem PD Essen fassen, bis 1200 pennen, Wache haben bis 1800 usw. V.a. die "Kampfeinsätze" in der Nacht waren sehr fordernd. Auch für den Kommandozug stellte die Sicherstellung von NS/RS eine grosse Herausforderung dar (auch Essens- und Munitionslieferungen müssen eskortiert werden). Dazu kommen Elemente, die man bei normalen Übungen zwar im Befehl berücksichtigt aber nie wirklich von A-Z durchspielt, wie die Evakuierung und Behandlung von Verletzten oder den Transport und die Übergabe von Gefangenen.
Um v.a. das Kader an die Grenze zu bringen, wird das Dienstrad regelmässig durch die Übungsleitung durchbrochen. Dadurch wird die eigene Planung über den Haufen geworfen. Z.b. muss unerwartet ein neuer Standort in einem neuen Einsatzgebiet bezogen werden, was den Einsatz aller Elemente verlangt. War eine spannende aber doch sehr anstrengende Zeit. Die wertvollste Erfahrung für mich war zu erkennen, was Durchhaltefähigkeit (für gerade mal eine Woche!) in der Praxis bedeutet.