AdA's mit Migrationshintergrund

ÄN-DE-LER

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06. Okt. 2010
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Guten Tag allerseits!

Ich möchte hier mal ein Thema anschneiden, welches für manche vielleicht ein Dorn im Auge ist...oder eben das pure Gegenteil: AdA's mit Migrationshintergrund.

Ich selber kam mit 4 Jahren in die Schweiz (ursprünglich aus Vietnam), habe die schulische Ausbildung und Lehre geniessen dürfen und mich sonst recht gut integrieren können (klar gabs ab und zu Sticheleien, aber nie Fremdenhass).

Als es nach der Lehre nun darum ging die Rekrutenschule zu machen, habe ich vorerst gezögert...man hatte ja ab und zu einige bizarre Geschichten gehört und ich wusste, das wird kein Zuckerschlecken.

Ich habe mich schlussentlich aber darauf besonnen, was die Schweiz mir ermöglicht hat, nämlich ein besseres Leben mit einer guten Ausbildung! Und so habe ich mich entschieden der Schweiz etwas zurück zu geben und ihr zu dienen!

In der Rekrutenschule traff ich auf einige andere "Papierlischwiizer", einige hatten eine ähnliche Einstellung wie ich zum Militärdienst, andere jedoch nicht. Bei Aussagen der zuletzt genannten, sträubten sich bei mir schon die Nackenhaare... so wurde über die Schweiz abgeflucht und sich über das Land lustig gemacht. Klar auch ich habe einige Male geflucht wenn wieder etwas anstand, was anstrengend war oder mir nicht gefiel...aber NIE habe ich das Land, welches mich aufnahm und so viel gab, in den Dreck gezogen! Solche Einstellungen sind für mich ein NO-GO und respektlos gegenüber dem Land, das einem ein besseres Leben ermöglicht.

Zum Schluss möchte ich noch ein Kompliment an das Kader richten, welches nie mich nach meinem Aussehen / Herkunft urteilte sondern gleich behandelte wie jeder andere AdA!

Welche Erfahrungen habt ihr mit AdA's mit Migrationshintergrund gemacht?

Habt ihr evtl. auch schon miterlebt wie solche diskriminiert wurden?

Wie ist eure Einstellung zu solchen AdA's?

Ich freue mich auf eine interessante Diskussion!

Gruss und noch einen schönen Tag!

ÄN-DE-LER

 
Da meine RS noch bevorsteht kann ich nur auf die letzte Frage antworten:

Leute wie du, die sehr positiv gegenüber dem Militär eingestellt sind finde ich echt super. Von dieser Sorte sollte es mehr geben.

Alle anderen sollens am besten gleich bleiben lassen, egal ob schweizer oder nicht.

Da gibts für mich keinen Unterschied.

 
nun "sehr positiv" ist vielleich etwas übertrieben;)

nein im ernst, wenn ich sehe wie andere das nicht schätzen können, wie gut sie es hier doch haben, da könnt ich echt nur kotzen!

"nehmen und geben" ist heutzutage wenigen noch ein Begriff :roll:

 
Ich sags mal so.

Der eine neben mir im Zimmer gab mir statt dem Naicessaire ("Passet uf,da Mässer schnitt verdammt guet" "jo vou,has grad usegfunde") ein Frote Handtuch.

Der eine verstand kaum Deutsch. Und die Namen meiner Obergefreiten waren alles andere aus der Schweiz.

Na und? Wenn wir hunger hatten,wollten alle eins : ESSEN.

Wenn wir müde waren, wollten wir : Schlafen

Wenn nur einer Müde war, wurde ihm geholfen.

In diesem Sinne : Es ist mir egal was der nebem mir war/ist. Ich hab mit keinem schlechte Erfahrungen gemacht. Auch wenn ich nur 11 Tage da war. (Vielleicht gerade deswegen)

Ich fand das ehrlich gesagt recht cool und hatte keine Probleme damit.

Die Leute in meinem Zug hattens drauf, der eine konnte gut mit dem Gewehr umgehen, der andere war kräftig,der andere hatte köpfchen,wieder ein anderer konnte schon recht gut Befehle erteilen.

Und ehrlichgesagt : ich wusste das zu schätzen. Sie waren alle supernett.

 
Wir hatten einige aus dem Balkan. Aber die waren alle voll easy drauf und man konnte sich auf Sie verlassen. Ich könnt kein einziges schlechtes Wort über Sie erzählen. Da ging mir mein Feldi (ein ehemaliger Pnos-Sprecher) schon mehr auf den Sender. Und Leider hatten wir auch 2, 3 etwas zu patriotische Gesellen unter den Rekruten. Also sowas stöhrt mich ehrlich gesagt viel mehr als ein Papierschweizer, der nicht richtig Deutsch kann.

 
In der VBA hatten wir einen Kadi aus dem Balkan (Inf-Greni), ein super Typ! Hat sich immer top um die Truppe gekümmert und war sich auch nicht zu schade mal ein Spässchen zu machen. Was man vom vorherigen Kadi in der AGA/FA nicht sagen konnte -.-

 
Bei mir war es leider nicht immer so einfach mit den "Papierlischweizer".

Viele davon waren echt tolle Typen. Aber es gab auch viele die sich unter aller Sau benahmen. Ich hatte nichts gegen sie aber es kotzte mich einfach an. Wen es etwas zu tun gab verdrückten sie sich ganz schnell. Sie konnten motzen wie ein Weltmeister und wens mal Streit gab kamen schon die Drohungen das man auf dem Nachhauseweg lieber aufpassen muss.

Aber das sind ausnahmen. Mit den meisten hatte ich es sehr gut.

 
Habe auch meine Rekrutenausbildung in der Schweiz absolviert, lebe und arbeite aber jetzt in Deutschland. Hattet Ihr auch Schmutzfangmatten mit dem Logo der Schweizer Armee in euren Kasernen? Fande ich echt cool. Wisst ihr wo es die gibt?

 
es kommt eigentlich nur darauf an wie hilfsbereit du bist. wenn du allen hilfst und mit motivation mitarbeitest wirst du beliebt sein, wenn du nur rumstehst und dich beschwerst und reglemente nicht dabei hast u.s.w. wirst du weniger beliebt sein.. :) mit deiner herkunft hängt das nicht zusammen. und bei uns ist es eh so dass wir eher ablehnung gegen die romands haben als gegen ausländer ;) (unsere romands sind einfach stinkfaul)

 
jaja die Romands sind so ne Sache für sich;D natürlich nicht alle! Aber auch bei uns in der Rekrutenschule wars so (die 1/2te des Zuges waren Romands). Mussten die Romands irgendwelche Arbeiten erledigen, welche mühsam waren, wurde rumgemotzt, verweigert oder so getan als würden Sie nix verstehn:) wenn es allerdings darum ging Arbeiten schnell zu erledigen, damit man mehr Zeit fürs Essen,PD/ID etc. hatte, waren Sie unaufhaltbar:D.

Allerdings muss ich sagen, das der Zusammenhalt unter Romands zum Teil besser war, als unter Deutschschweizern...traurig aber wahr (zumindest bei uns;D)