24 jährig und UT - Rekurs sinnvoll?

Jänner

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07. Nov. 2013
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Ciao zäme

2010 nahm ich an der Rekrutierung in Rüti (ZH) teil. Aufgrund eines krummen Rückens und einer verdrehten Wirbelsäule wurde ich jedoch für dienstuntauglich befunden und in den Zivilschutz abgeschoben. Damals habe ich nicht gegen den Entscheid rekuriert, da ich mein Studium begonnen hatte und zudem ein ansprechendes Jobangebot erhalten hatte. Mittlerweile habe ich die Grundausbildung im Zivilschutz abgeschlossen und warte auf meinen ersten WK.

Zu meinem Problem:

Ich würde mich nach dem Studium gerne für die Polizeischule bewerben, wobei ich (und vermutlich der Personaler bei der Polizei) den nicht geleisteten Militärdienst als grossen Nachteil in meiner Bewerbung werte. Nachdem ich nun in den letzten Monaten bei zwei Ärzten war (beide haben als Aushebungsärzte gearbeitet), stellte sich heraus dass mein Rückenproblem ansich nicht so gravierend ist als das es den UT-Entscheid rechtfertigen würde. Mit anderen Worten: die beiden Ärzte hätten mich für diensttauglich befunden.

Meine Frage:

Macht es in meinem Alter (bald 24) noch Sinn, einen Rekurs für den damaligen UT-Entscheid einzureichen? Macht es Sinn in meinem Alter die RS in Angriff zu nehmen?

Freue mich schon auf Eure Rückmeldungen und danke für die Hilfestellung!

Liebe Gruess,

Jänner

 
Hast du mal abgeklärt ob es immernoch Voraussetzung ist, die RS absolviert zu haben? Zudem denke ich, dass es bei dem UT-Entscheid auch irgendwelche Fristen gibt, die eingehalten werden müssen für Einsprachen.

 
Meiner Meinung nach sollte mann, sobald Rückenprobleme vorhanden sind (egal welcher Art und schwere), die RS nicht machen da es doch sehr gefährlich werden kann.

Und wie von Paedy schon erwähnt, ist die Frist bei dir schon abgelaufen :)

 
Die RS kannst du (soweit ich mich Erinnere) bis zum 27. Altersjahr wiederholen, sicher aber bis zum 25. Altersjahr. Ein Gesuch auf Neubeurteilung der Tauglichkeit kannst du jederzeit unter Beilage von stichhaltigen Belegen (ausführliche Arztzeugnisse, Röntgenbilder oder Ähnliches) an den Militärärztlichen Dienst in Ittigen senden.

Ich bin mit anomyte nicht einverstanden, die Aussage, dass die RS sehr gefährlich werden könne, wenn man Rückenprobleme hat, ist falsch. Die meisten Leute haben früher oder später im Leben Rückenprobleme. Klar gibt es Krankheiten, welche eine RS verunmöglichen. Die meisten Beschwerden (z.B. Skoliose) sind jedoch nur bei sehr starker Ausprägung ein wirklicher UT-Grund.

@Jänner: Wenn du motiviert bist, kannst du auch mit 24 eine RS starten. Bedenke aber, dass die meisten deiner Kameraden wesentlich jünger sein werden als du, ebenso deine Vorgesetzten. Manchen Personen kann dies Mühe machen. Bedenke auch, dass es eine Weile geht, bis du in die RS kannst, nachdem du das Gesuch gestellt hast (und es bewilligt wurde).

Wenn du dies wirklich möchtest, sehe ich keine Hinderungsgründe, die RS trotzdem noch zu absolvieren.

 
Was du beschreibst ist exakt dieselbe Situation in der ich mich befinde. Ich habe ebenfalls eine krumme Wirbelsäule und möchte mich trotzdem bei der Polizei bewerben.

Da ich dies schon etwas länger weiss habe ich während meinem Studium alle notwendigen Schritte eingeleitet und um eine Neubeurteilung gebeten.

Diese fand in diesem Jahr statt und ich werde ebenfalls 24 Jährig im März 2014 meine RS beginnen :)

 
Sali zäme

Merci für die Antworten! Nun, für die Kapo ZH (sowie Stapo ZH) sind eine absolvierte RS keine Voraussetzung mehr. Allerdings kann ich mir sehr gut vorstellen, dass die Polizei nach Möglichkeit Leute mit militärischem Hintergrund bevorzugen, was ja auch absolut nachvollziehbar ist.

@anomyte

Naja, laut den zwei konsultierten Ärzten (die beide als Aushebungsärzte gearbeitet haben) sei mein Rücken diensttauglich. Die Röntgenaufnahmen aus der Rekrutierung haben sie diesbezüglich auch angefordert. Mal schauen.

@gnägi

Merci! Werde mich demfall in Ittigen melden! Vor dem Altersunterschied mache ich mir allerdings weniger Sorgen.

@Evan

Cool :D Dann gibts ja noch Hoffnung für mich ;) Wo wurdest Du eingeteilt?

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich wurde der Infanterie zugeteilt und werde in Colombier einrücken.

Mein Wunsch ist es ebenfalls Polizist zu werden. Eine abgeschlossene RS ist nicht mehr notwendig wird aber durchaus gerne gesehen.

Ich absolviere die RS aber nicht nur aufgrund meines Berufwunsches.

 
So. Habe mittlerweile mit Ittigen Kontakt aufgenommen und die klären zur Zeit ab was für Schritte ich unternehmen muss und ob es überhaupt noch möglich ist.

@Evan

Nur wegen der Polizei möchte ich die RS nicht machen. Da spielen noch andere Faktoren rein.

Jetzt bin ich erstmal zufrieden und warte auf den Rückruf aus Ittigen :)

 
Ciao mitenand,

möchte mich zuerst einmal rasch vorstellen, da ich hier neu bin:) Komme aus der Region Zürich, bin 20 Jahre alt und studiere Jura in Zürich.

Ich hatte vor zwei Tagen in Rudi ZH meine Rekrutierung und habe diesen Thread gefunden, welcher genau auf mein Anliegen / Problem passt - hoffe er ist nicht zu alt und ich kriege noch antworten (Sorry, bin blutiger Foren-Neuling - bitte um Verständnis für allfällige Missverständnisse;))

Ich bin an sich sehr motiviert zum ins Militär zu gehen, bin erwartungsvoll an die Rekrutierung gegangen, an welcher ich jedoch trotz einigermassen guten Testresultaten (Sport 79 Punkte / T95: 7/5/6) wegen einer Rückenoperation vor 5 Jahren als doppelt UT befunden wurde.

Nun zur Sachlage:

Ich hatte seit der Operation NIE mehr irgendwelche Beschwerden, spürte keine Schmerzen mehr und nehme auch keine Medikamente. Ich mache seit der Operation im Frühjahr 2011 Fitnesstraining, Ausdauersport wie Rennen und Schwimmen und mache seit 2 Jahren CrossFit mindestens 3 Mal die Woche (relativ intensives und belastendes Fitnesstraining, Kombination aus Konditionstraining und Krafttraining).

Ich habe an die Aushebung ein Zeugnis meines Hausarztes mitgebracht, welcher mir volle Militärdiensttauglichkeit attestierte und im Bericht schrieb, dass er keinerlei Bedenken hinsichtlich der Belastungsfähigkeit meines Rückens habe.

Jedenfalls habe ich nun Rekurs gegen den UC-Entscheid eingelegt und nochmals ein Arztzeugnis beigelegt, welches belegt, dass ich vollumfänglich gesund bin und keine Beschwerden mehr habe - Schutzdiensttauglichkeit.

Jetzt meine Frage an euch:

Wie schätzt Ihr meine Chance auf Revision des UC-Entscheides zu "Schutzdiensttauglich" ein?

Bin echt top-motiiert Militärdienst zu leisten und hoffe sehr, dass dem Rekurs stattgegeben wird.

Ich wäre Euch für Eure Antworten sehr dankbar und grüsse Euch ;-)

 
Allerdings kann ich mir sehr gut vorstellen, dass die Polizei nach Möglichkeit Leute mit militärischem Hintergrund bevorzugen, was ja auch absolut nachvollziehbar ist.
Wieso sollte das sein? Die Armee und die Polizei haben komplett unterschiedliche Aufgabenbereiche. Ich kenne einer, der bei den MP-Gren war und anschliessen zu der Polizei gewechselt hatte. Anscheinend ist Militär kein Pluspunkt gewesen, weil das Vorgehen, die Situation und Umgebungen sowie die Ausrüstungen komplett anders sind.

Als Polizist kannst du dich nicht gleich gegenüber Demonstranten verhalten, wie im Militär gegen einen bewaffneten Feind. Dasselbe bei Hausdurchsuchungen von Sondereinheiten der Polizei. Und ich hätte noch nie gehört, dass Verfolgungsfahrten im Militär ausgebildet werden.

Also ich würde mal konkret nachfragen, aber ich denke nicht das ein anderer nur wegen geleistetem Militärdienst dir vorgezogen wird. Dementsprechend musst du für dich selber entscheiden, ob du die zusätzliche Zeit als Verzögerung in deiner beruflichen Kariere in Kauf nehmen möchtest und ob es dir sonst noch was bringt.

@clalepi

Da kann dir gnägi sicher mehr sagen, aber ich denke anhand deiner Beschreibung kannst du sicher ein Antrag auf Neubeurteilung stellen oder Einsprache erheben. Grundsätzlich hast du ja nichts zu verlieren. Und ich finde, wenn jemand motiviert ist Militärdienst zu leisten, dann soll er das machen. Es gibt genügend unmotivierte AdA, die eigentliche nie hätten Dienst leisten sollen/dürfen.

 
Habe von (einem untauglichen) Kollegen gehört, man dürfe keine schlimmen Verletzungen innerhalb der letzten 7 Jahre gehabt haben, da einem die Militärversicherung ansonsten als Militärdienstuntauglich ablehnt, da ihrerseits kein Risiko eingegangen werden will. Habe Stunden im Internet verbracht um ein Reglement zu finden wo das steht, jedoch leider vergeblich. An deiner Stelle würde ich wohl den Rekurs versuchen, wirst du militärdiensttauglich kannst du dich freuen, ansonsten weisst du, dass du alles probiert hast.

Daumendrückend,

Hopeful

 
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Danke vielmals für eure hilfreichen Antworten. Ich habe nun den Rekurs gestellt und noch mit 2 Arztzeugnissen (Hausarzt und Chiropraktor) garniert. Hoffe nun, dass ich bei meinem Besuch beim Mil Az D Glück habe und genommen werde. Wurde allerdings noch nicht aufgeboten. Eine Mitarbeiterin vom Mil Az D meinte jedoch, dass man bei einem Rekurs in jedem Fall vorgeladen werde.

Weiss jemand von Euch per Zufall, in welchem Zeitraum man mit einem Aufgebot rechnen darf / kann?

Liebe Grüsse

Clalepi

 
Ciao mitenand, möchte mich zuerst einmal rasch vorstellen, da ich hier neu bin:) Komme aus der Region Zürich, bin 20 Jahre alt und studiere Jura in Zürich.

Ich hatte vor zwei Tagen in Rudi ZH meine Rekrutierung und habe diesen Thread gefunden, welcher genau auf mein Anliegen / Problem passt - hoffe er ist nicht zu alt und ich kriege noch antworten (Sorry, bin blutiger Foren-Neuling - bitte um Verständnis für allfällige Missverständnisse;))

Ich bin an sich sehr motiviert zum ins Militär zu gehen, bin erwartungsvoll an die Rekrutierung gegangen, an welcher ich jedoch trotz einigermassen guten Testresultaten (Sport 79 Punkte / T95: 7/5/6) wegen einer Rückenoperation vor 5 Jahren als doppelt UT befunden wurde.

Nun zur Sachlage:

Ich hatte seit der Operation NIE mehr irgendwelche Beschwerden, spürte keine Schmerzen mehr und nehme auch keine Medikamente. Ich mache seit der Operation im Frühjahr 2011 Fitnesstraining, Ausdauersport wie Rennen und Schwimmen und mache seit 2 Jahren CrossFit mindestens 3 Mal die Woche (relativ intensives und belastendes Fitnesstraining, Kombination aus Konditionstraining und Krafttraining).

Ich habe an die Aushebung ein Zeugnis meines Hausarztes mitgebracht, welcher mir volle Militärdiensttauglichkeit attestierte und im Bericht schrieb, dass er keinerlei Bedenken hinsichtlich der Belastungsfähigkeit meines Rückens habe.

Jedenfalls habe ich nun Rekurs gegen den UC-Entscheid eingelegt und nochmals ein Arztzeugnis beigelegt, welches belegt, dass ich vollumfänglich gesund bin und keine Beschwerden mehr habe - Schutzdiensttauglichkeit.

Jetzt meine Frage an euch:

Wie schätzt Ihr meine Chance auf Revision des UC-Entscheides zu "Schutzdiensttauglich" ein?

Bin echt top-motiiert Militärdienst zu leisten und hoffe sehr, dass dem Rekurs stattgegeben wird.

Ich wäre Euch für Eure Antworten sehr dankbar und grüsse Euch ;-)
Schutzdiensttauglich heisst Zivilschutz

Du willst wohl eine Militärdiensttauglichkeit

 
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Schutzdiensttauglich heisst ZivilschutzDu willst wohl eine Militärdiensttauglichkeit
Hast natürlich recht. Das Ziel ist Militärdiensttauglichkeit, ich habe Schutzdiensttauglichkeit geschrieben, da auf meinenm UT-Fakkel "SD-Untauglich" steht:sry2:. Habe mir dann gedacht, dass das einfach die körperliche Verfassung beschreibt, welche sowohl für Militärdienst als auch für Zivilschutz gegeben sein muss.

 
Zu deiner Frage wie lange man warten muss:

Ich habe letztes Jahr auch Rekurs gegen meinen UT Entscheid eingereicht. So viel ich weiss, tagt die UC einmal im Sommerhalbjahr (so Ende Juni) und einmal im Winterhalbjahr (Ende November). Ich habe meine Unterlagen damals anfangs August geschickt, wurde dann auf Ende November aufgeboten, erhielt den MB allerdings erst ungefähr vier Wochen vorher. Daher schätze ich du musst noch ein bisschen warten...